Carl Zeiss – Kein Störfeuer mehr
Ermutigendes und Ernüchterndes hatte CEO Markus Weber am Freitag (4.8.) im Gepäck. Bei Carl Zeiss Meditec gibt es im Q3 (per 30.6.) zwar Zeichen der Stabilisierung (EBIT: +2,4%/101 Mio. Euro; Q2: -18,8%; Q1: -19,0%; Marge; 18,9% nach 16,6% bzw. 12,8%).

Doch beim Ausblick leuchten neue Warnlampen auf: Im wichtigen Segment Ophthalmology (75% des Geschäfts) sorgen weiterhin lange Lieferzeiten dafür, dass das Geschäft mit Verbrauchsmaterialien schwächer vorankommt (Umsatz Q3: +12,1% nach +13,3% bzw. +15,2% zuvor). Zudem werden die im 1. Hj. 2021/22 aufgebauten Lagerbestände in diesem Segment jetzt abgebaut, was das Geschäft auch noch im 1. Hj. 2023/24 (per 30.9) belasten wird.
Schon für 2022/23 hält Weber nur noch das untere Ende der im April gesenkten EBIT-Marge von 17-20% (vgl. PB v. 23.5.) für erreichbar. Doch mit der Warnung heute kommen die Schätzungen für das Gj. 2023/24 unter Druck. Das derzeitige KGV von 29 der MDAX-Aktie (98,60 Euro; DE0005313704) könnte danach nicht mehr ganz so günstig aussehen wie im historischen Vergleich zu erwarten (Band: 23 bis 56). Jetzt darf kein weiteres Störfeuer mehr kommen. kdb
Wir stufen Carl Zeiss Meditec daher auf Halten ab. Stopp: 88,50 Euro.