Deutsche Aktien

Brembos Bremsen sind teuer, die Aktie aber noch günstig

Im März stellte Ferrari den mit 800 PS stärksten Sportwagen vor, den die Italiener je für den Straßenverkehr in Serie gebaut haben: Den 812 Superfast. Von 0 auf 100 km/h in unter drei Sekunden. Doch sowohl im Normalbetrieb als auch auf der Nordschleife ist mindestens genauso wichtig, wie lange ein Sportwagen von den 100 km/h wieder zum Stillstand braucht. Auch da gehört der 812 Superfast mit gerade einmal rd. 31,7 Metern zu den besten je getesteten Modellen.

Maßgeblich hierfür ist der Hersteller der verbauten Carbon-Keramikbremsen: Brembo. Der Konzern aus dem italienischen Curno ist Weltmarktführer in Entwicklung und Produktion von Bremsanlagen samt Zubehör. Zu den Kunden des weltweit tätigen Konzerns, der nahezu das gesamte Premium-Segment beliefert, zählt neben Ferrari, Porsche & Co. auch Innovationsvorreiter Tesla. Und wo Brembo nicht als Erstausrüster dient, generiert der Tuningmarkt Umsatz und Gewinn.

Die Leistungsstärke des Geschäftsmodells wird an den gelieferten Zahlen deutlich: Seit über vier Jahren wachsen die Italiener kontinuierlich. Bei den jetzt veröffentlichten Hj-Zahlen präsentierte CEO Andrea Marescotti erneut ein Umsatzwachstum von 10,1% auf rd. 1,26 Mrd. Euro. Auf Grund höherer D&A-Aufwendungen sank die EBIT-Marge zwar um 0,1 Prozentpunkte auf 15%. Beim EBIT selbst steht im Vj.-Vergleich jedoch ein Zuwachs von 9,3% zu Buche. Da die Aufwendungen für Abschreibungen und Amortisierung im Zeitverlauf bekanntlich geringer werden, könnte die Umsatzentwicklung das Ergebnis in den nächsten Jahren noch stärker beflügeln als sie es jetzt bereits tut.

Die Aktie (13,10 Euro; IT0005252728) unterbrach ihre seit Jahresbeginn laufende Rally Anfang Mai und konsolidierte seither. Dabei prallte der Chart zweimal auf der 200-Tage-Linie ab und fand zuletzt im Raum von 12,50 Euro eine solide Unterstützung. Angesichts der sehr guten Geschäftsentwicklung, eines noch günstigen 2018er-KGV von 16 und einer Dividendenrendite von 2,1% sehen wir noch weiteres Potenzial. Anleger steigen bei Brembo mit Limit bei 13,35 Euro ein. Den Stopp platzieren wir bei 10,55 Euro.

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