BASF schockt mit Gewinnwarnung
Schon im Q1 florierten die Geschäfte bei BASF nicht mehr so richtig. Absatzmengen (-4%) und Preise (-2%) sowie das EBIT vor Sondereinflüssen (-24%) gingen zurück. Dennoch überrascht das Ausmaß des aktuell gesenkten Jahresausblicks.

Die Gründe sind vielfältig und reichen von einer erheblich moderater wachsenden Industrieproduktion über Probleme in der globalen Automobilindustrie bis hin zu einer niedrigeren Nordamerika-Nachfrage nach Pflanzenschutzmitteln. Entsprechend sank der Umsatz im Q2 nach vorläufigen Zahlen um 4% auf 15,2 Mrd. Euro, während Marktexperten mit einem kleinen Plus auf 15,9 Mrd. Euro rechneten. Das EBIT vor Sondereinflüssen hat sich sogar auf 1,0 Mrd. Euro halbiert; Analysten hatten mit 1,5 Mrd. Euro mehr erwartet. Für das Gj. kalkuliert der Chemieriese nunmehr einen leichten Umsatzrückgang (bisher: +1 bis +5%) und ein deutlicheres Minus beim EBIT vor Sondereinflüssen von 30% (bisher: +1 bis +10%) ein. Das Optimierungsprogramm (EBITDA-Effekt: 2 Mrd. Euro p. a. ab 2021) hat BASF zwar konkretisiert: Es sollen 6 000 Stellen abgebaut werden. Das hilft aber in der aktuellen Marktschwäche wenig.
Zu Recht schickten Investoren daher das DAX-Papier (60,69 Euro; DE000BASF111) mehr als 6% in den Keller und nahmen weitere Branchenvertreter in Sippenhaft. Die Bewertung mit einem KGV von 11 und einer Dividendenrendite von 5,5% erscheint trügerisch. Wir stufen BASF deshalb auf Halten ab und raten Neulesern, eine Beruhigung abzuwarten.