Deutsche Aktien

Auto-Aktien – Grünes Licht nach „grüner“ IAA?

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„Zukunft serienmäßig“ lautete das Motto der diesjährigen IAA. Eine wirklich tragende Rolle spielten grüne Themen wie alternative Antriebe oder spritsparende Autos auf der Automobil-Leitmesse aber nicht. Vermutlich pilgerten viele (männliche) Besucher doch hauptsächlich wegen neuer Luxuskarossen, Stargästen aus dem Motorsport oder fotogener Hostessen in die Frankfurter Messehallen.

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Innovationen mit Bezug zum grünen Leitthema standen hingegen bei den meisten der über 1 000 Aussteller nicht allzu hoch im Kurs. Eine rühmliche Ausnahme war der Autobauer Audi, der mit dem teilweise erdgasbetriebenen A3 TCNG, dem leichtgewichtigen neuen A6 Avant, dem Parallelhybrid A8 hybrid und dem Elektroauto Audi Urban Concept gleich vier Innovationen mit grünem Touch präsentierte. Leider genoss Audi an der Börse zuletzt weit weniger Aufmerksamkeit. Das lag auch daran, dass Anleger und Analysten für das Geschäftsjahr 2011 bei Umsatz und EPS mit Rückgängen rechnen. Die Audi-Aktie (530,10 Euro; DE0006757008) fährt daher seit Silvester im Rückwärtsgang.

Mit Blick auf den Chart und die im Branchenvergleich hohe Bewertung (2012er-KGV 8,7) raten wir zum Abwarten.

Weniger innovativ präsentierte sich die Audi-Mutter Volkswagen. Deutschlands umsatzstärkster Autokonzern schickte lediglich das elektrisch betriebene Forschungsfahrzug VW Nils in die Frankfurter Messehallen. Dafür läuft das Geschäft im Hier und Jetzt bei den Wolfsburgern ausgezeichnet, erstmals wurden in den ersten acht Monaten eines Jahres mehr als 3 Mio. VWs verkauft. Für das Gesamtjahr rechnen wir mit einem Umsatzzuwachs von 18% auf fast 150 Mrd. Euro und einem Nettogewinn-Plus von 34%. 2012 dürfte kaum schlechter werden als 2011. Vor diesem Hintergrund ist die VW-Vorzugsaktie (104,35 Euro; DE0007664039; DB Platinum III Platow Fonds) mit einem 2012er-KGV von 5,5 spottbillig.

Unser Musterdepotwert bleibt daher ein Kauf mit Stopp 93 Euro.

Skeptisch sind wir dagegen für Porsche gestimmt. Und zwar nicht, weil die Zuffenhausener zur IAA mit dem Porsche Boxster E nur eine grüne Innovation beisteuerten, sondern weil die laufenden Schadensersatzklagen, zu denen sich am Dienstag eine weitere gesellte, die Porsche-Vorzugsaktie (33,21 Euro; DE000PAH0038) bewertungstechnisch zu einer Black Box machen (siehe PB v. 12.9.). Zudem rutscht das Papier von Jahrestief zu Jahrestief.

Bleiben Sie abstinent!

Deutlich weiter in Sachen Bodenbildung ist die BMW-Stammaktie (51,60 Euro; DE0005190003; DB Platinum III Platow Fonds): Seit Wochen wird eine „W“-Formation ausgebildet, die mit einem Ausbruch über 62 Euro abgeschlossen wäre. Während der IAA kam die Aktie allerdings nicht in Fahrt, obwohl die Münchener mit einigen Innovationen (u. a. das E-Auto i3 Concept) aufwarteten. BMW ist niedrig bewertet (2012er-KGV 7,1), dürfte 2011 mit mehr als 50% beim Nettogewinn wachsen und dieses hohe Niveau 2012 halten.

Wagen Sie daher mit Stopp 42 Euro die Rückkehr!

Etwas vorsichtiger sollten Sie bei Daimler einsteigen. Weder ein Feuerwerk an Innovationen (allerdings nur eine „grüne“) auf der IAA noch solide Absatzzahlen (+7,4% im August) vermochten die Talfahrt der Aktie (32,76 Euro; DE0007100000) zu stoppen. Wegen der sehr günstigen Bewertung (2012er-KGV 5,7) eignet sich der zweitgrößte deutsche Autobauer allerdings als spekulative Beimischung.

Akkumulieren Sie bis 31 Euro und sichern Sie Investments bei 25 Euro ab.

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