Halbleiterindustrie

Aixtron – Gute und schlechte Nachrichten

Die jüngsten Zahlen von STMicro und der amerikanischen Wolfspeed machen wenig Hoffnung, dass der Spezialmaschinenbauer Aixtron vor einem baldigen Wachstumsschub steht. Doch es gibt auch gute Nachrichten.

Thomas Koch,
Logo-Schriftzug von Aixtron
Logo-Schriftzug von Aixtron © AdobeStock

Die anhaltende Nachfrageschwäche in vielen Bereichen der Halbleiterbranche (siehe hierzu jüngst STMicroelectronics) dürfte dazu führen, dass Aixtron beim Umsatz 2024 am unteren Ende des Prognose-Korridors (620 Mio. bis 660 Mio. Euro) gelandet ist. Die bisherige Zielsetzung, im laufenden Jahr Erlöse auf dem Vorjahresniveau oder leicht darunter zu erzielen, wird sich dennoch nicht aufrechterhalten lassen. Realistischer erscheinen uns mit Blick auf den für Ende Februar erwarteten Ausblick Prognosen von um die 570 Mio. Euro. Während die Konsensschätzungen noch bei 593 Mio. Euro liegen, rechnen erste Analysten schon nur noch mit 530 Mio. Euro.

Aixtron dürfte auf die ausbleibende Erholung mit einer Senkung der in Erwartung einer stärkeren Nachfrage erhöhten Kostenbasis reagieren. Die Bruttomarge könnte durch einen zudem etwas günstigeren Produktmix 2025 nahezu stabil bleiben, bei der EBIT-Marge (könnte 2024 knapp unter der Zielrange von 22-25% liegen) wird das aber wohl nicht gelingen. Auch der (unverändert) angestrebte Gewinn eines weiteren Top-5-Unternehmens als Kunde im Bereich Siliziumkarbid (SiC) sollte im aktuellen Umfeld erst mal kein Thema sein.

Positiv stimmt uns dagegen eine aktuelle Studie von Infineon, wonach sich der Einsatz von Leistungselektronik auf Basis von Galliumnitrid (GaN) in mehreren Branchen (u.a. Robotik und KI-Rechenzentren) ab 2025 beschleunigen soll. Aixtron ist hier mit seinen Maschinen mit weitem Abstand Marktführer und wäre damit der Hauptprofiteur dieser Entwicklung.

Weil uns die mittel- bis langfristige Perspektive weiterhin überzeugt, die Bewertung selbst bei 2025 sinkender Profitabilität historisch sehr günstig ist und sich die Aktie trotz deutlich reduzierter Konsensschätzungen zuletzt relativ gut gehalten hat, bleibt der MDAX-Titel (13,01 Euro; DE000A0WMPJ6) ein aussichtsreiches Investment.

Bei der am Freitag (31.1.) um einen weiteren Monat verlängerten Nachkauforder haben wir das Limit aber etwas herabgesetzt, um die im Umfeld der 2024er-Zahlen (27.2.) kurzfristig möglichen starken Rücksetzer bestmöglich nutzen zu können. Akkumulieren Sie Aixtron bei 11,60 Euro. Stopp: 8,20 Euro.

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