Airbus – Mehr Zuversicht dank Handelsabkommen
Um seine Ziele für 2025 zu erreichen muss Airbus im 2. Halbjahr noch eine Schippe draufpacken. Der Trend bei den Auslieferungen, sowie die jüngsten Entwicklungen im Zollstreit stimmen optimistisch.

Zwar hinkt Airbus seinen Ambitionen bei den Auslieferungen noch immer hinterher, die Entwicklungen der letzten Wochen machen aber Mut, sowohl für 2025 als auch darüber hinaus.
Der weltgrößte Flugzeugbauer hat in den ersten sieben Monaten des Jahres erst 373 Flugzeuge an seine Kunden ausgeliefert, 27 weniger als im gleichen Zeitraum 2024. Gleichzeitig war der Juli allerdings der zweite Monat in Folge, in dem die Anzahl gesteigert werden konnte. Bei der Vorlage der Halbjahreszahlen am 30.7. bestätigte CEO Guillaume Faury zudem seine Ambition, im Geschäftsjahr 2025 etwa 820 Maschinen ausliefern zu wollen. Beim bereinigten EBIT rechnet er weiterhin mit einem Anstieg auf ca. 7,0 Mrd. Euro (2024: 5,35 Mrd. Euro). Hier stand im 1. Halbjahr ein Plus von 58% auf 2,2 Mrd. Euro zu Buche; der Umsatz war um 3% auf 29,6 Mrd. Euro gestiegen.
Probleme bei den Motoren
Das jüngste Handelsabkommen zwischen den USA und der EU, das der Luftfahrtbranche Zollfreiheit gewährt, nährt die Hoffnung, dass im 2. Halbjahr die Dinge in der Produktion etwas reibungsloser ablaufen als zuletzt. Das Hauptproblem liegt bei den Triebwerkherstellern: Airbus selbst produziert eigentlich so viele Maschinen wie geplant, kann sie aber aufgrund fehlender Motoren nur mit Verzögerungen ausliefern. Bei dem JV von GE Aerospace und Safran, CFM, hatte ein Streik in Frankreich für Störungen gesorgt; auch bei Pratt & Whitney wurde vorübergehend gestreikt. Laut Airbus CEO Faury warten derzeit ca. 60 fertige Flugzeuge nur noch auf ihre Triebwerke; diese sollen im Laufe der zweiten Jahreshälfte abgearbeitet werden. Auch in dieses Mal dürften die Auslieferungszahlen daher wieder zum Jahresende hin stärker anziehen.
Auf der Nachfrageseite sieht es unverändert rosig aus – per 30.6. belief sich der Auftragsbestand auf 8.754 Flugzeuge. Allein die Produktion der A320neo-Familie ist bis ins nächste Jahrzehnt ausgebucht.
Nicht zuletzt deshalb bleiben engagierte Leser weiter bei der Airbus-Aktie (176,04 Euro; NL0000235190) dabei. Den Stopp ziehen wir auf 132,50 (119,50) Euro.