Trend zu Real Assets ungebrochen

"Im Zuge der Finanzkrise hat sich der Fokus vieler institutioneller Anleger gedreht: Ehemals als sicher geschätzte Anlagen wie Anleihen und Aktien weichen in den letzten Monaten verstärkt Investitionen in so genannte Real Assets. „Viele institutionelle Anleger wie Versicherungsunternehmen, Pensionskassen, Stiftungen und Family Offices wenden sich verstärkt Anlagen in Sachwerte wie Immobilien, Edelmetalle und Infrastrukturprojekte zu“, berichtet Carsten Fischer, Fondsexperte und Partner bei der internationalen Rechtsanwaltskanzlei Dechert. "

Die Gründe hierfür liegen auf der Hand. Zum einen bestehen nach wie vor Inflations-ängste: „Die Marktteilnehmer beobachten das Anwachsen der Geldmenge innerhalb der EU sehr genau und mit wachsender Sorge“, so Fischer. Zum anderen haben die klassischen Wertpapierinvestments durch hohe Volatilität und zurückgehende Ratings ihre Funktion als sicherer Hafen der Vermögensanlage teilweise eingebüßt. Investoren nutzen daher Real Assets verstärkt im Bereich langfristiger und rentierlicher Kapitalanlage.

Zentrale Aspekte der Real-Asset-Investitionen sind nach wie vor die Fragen nach Sicherheit und Liquidität. Hier werden in letzter Zeit Lösungen angeboten, die Investoren größere Flexibilität und Exit-Strategien jenseits der – oftmals verlustträchtigen – Veräußerung über den Zweitmarkt bieten. „Die Bedeutung der geschlossenen KG-Fondsstrukturen wird weiterhin zurückgehen“, prognostiziert Fischer. Stattdessen rücken Konstruktionen in den Fokus, bei denen die zugrunde liegenden Investments haftungsrechtlich separiert verbrieft und risikodiversifiziert von deutschen oder luxemburgischen Investmentfonds gehalten werden. Damit besteht für Investoren im Grundsatz das Recht der jederzeitigen Anteilsrückgabe. Gleichwohl warnt Fischer vor übertriebenen Erwartungen: „Es darf aber nicht vergessen werden, dass die den Fonds zugrunde liegenden Vermögensgegenstände nach wie vor illiquide sind. Was in solchen Fällen eine massenhafte Anteilsrückgabe bedeutet, hat man zuletzt im Bereich der offenen Immobilienfonds gesehen.“

Als echte Vorteile für Investoren bleiben aber die Investmentfondsprivilegien wie die Besteuerung nach dem Investmentsteuergesetz, ein hohes Regulierungsniveau und die Ausnahme von der Konsolidierungspflicht bei der Bilanzierung der Fondsanteile. Insbesondere Versicherungsunternehmen, die den strengen Restriktionen der Anlageverordnung auch und gerade im Bereich des Erwerbs von Unternehmensbeteiligungen unterworfen sind, profitieren von der Möglichkeit, Real Assets bei entsprechender Strukturierung als Investmentfondsanteile erwerben zu können.

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