Afrika – Geschäfte gegen die Flucht

Bis Freitag (31.8.) ist Bundeskanzlerin Angela Merkel auf einer dreitägigen Reise nach Afrika. Mit an Bord der Regierungsmaschine ist eine elfköpfige Wirtschaftsdelegation. Allein das ist schon ein Fingerzeig: Bei der letzten Afrika-Reise der Kanzlerin 2016 war kein einziger Unternehmer dabei. Der Flüchtlingsstrom des darauffolgenden Jahres ließ in Berlin aber die Erkenntnis reifen, dass Europa mit wirtschaftlichen Maßnahmen vor Ort die Fluchtursachen bekämpfen und dabei ganz nebenbei den „schlafenden Riesen Afrika“, wie Brüssel und Berlin den Kontinent wegen seiner Perspektiven nennen, nicht allein den Chinesen und Indern überlassen darf.

Merkel besucht zunächst im westafrikanischen Senegal Präsident Macky Sall, ehe im Nachbarland Ghana ein Treffen mit Präsident Nana Akufo-Addo ansteht. Beide Staaten sind Teil der „Compact with Africa“-Initiative, die 2017 unter deutscher G20-Präsidentschaft ausgerufen wurde. Zum Abschluss der Reise geht es nach Nigeria: In der größten Volkswirtschaft des Kontinents wird Merkel von General Muhammadu Buhari empfangen. Bei allen drei Stationen sind Termine mit Wirtschaftsvertretern geplant: Zur Delegation der deutschen Kanzlerin gehören nämlich auch Siemens-Chef Joe Kaeser, der in den nächsten Jahren eine Milliarde Euro in die Energieversorgung des Kontinents stecken will, sowie Ralf Wintergerst, Chef von Giesecke + Devrient. Die Sicherheitsdruckerei liefert seit Jahrzehnten Banknoten in die meisten afrikanischen Länder und will dort künftig auch sichere ID-Verfahren für ein Pass- und Ausweissystem aufbauen.

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30. August 2018