Lenovo – Bodenbildung abgeschlossen

Die Lenovo-Aktie (0,45 Euro; 894983; HK0992009065) hat zuletzt ein regelrechtes Kursfeuerwerk abgebrannt. Fast 16% schoss der Anteilschein in den vergangenen vier Wochen nach oben – so teuer war das Papier seit Ende Januar nicht mehr. Dabei hat der chinesische Computerhersteller im Bilanzjahr 2017/18 wegen Einmalbelastungen im Zusammenhang mit der US-Steuerreform (s. PEM v. 8.2.) und höherer Kosten für Bestandteile den höchsten Verlust seit 2009 eingefahren. Unterm Strich stand ein Fehlbetrag von 189 Mio. US-Dollar in den Büchern. Im Vorjahreszeitraum hatte es noch zu einem Gewinn von 535 Mio. Dollar gereicht.

Dass die Anleger dennoch positiv reagierten, hat viel mit der Umsatzentwicklung im Schlussquartal zu tun. Die Erlöse zwischen Januar und März kletterten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 11% auf knapp 10,64 Mrd. Dollar und damit das erste Mal seit zehn Quartalen wieder zweistellig. Insgesamt, also auf das Gesamtjahr gesehen, schaffte Lenovo daher noch ein Plus von 5,4% auf 45,35 Mrd. Dollar. Besonders gut lief das Geschäft mit Rechenzentren. Der Umsatz der Datenzentren-Sparte stieg im vierten Quartal um 44% auf 1,2 Mrd. Dollar. Zusätzlichen Auftrieb gab die Erholung des jahrelang schwächelnden PC-Markts. Die größte Sparte konnte ihre Einnahmen um 16% auf 7,7 Mrd. Dollar erhöhen. Im Mobilfunkgeschäft bekommt Lenovo dagegen weiter keinen Fuß auf den Boden. Die Umsätze verringerten sich zuletzt um rd. 22% auf 1,3 Mrd. Dollar. Die Sparte steuert damit inzwischen nur noch gut 12% zu den Gesamterlösen bei. Im Vorquartal waren es noch rd. 16%. Der Bereich droht damit in der Bedeutungslosigkeit zu versinken, was aus Sicht der Börse offenbar gar nicht mal schlecht ist.

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