Rakuten bleibt wachstumsstark und nimmt auch Europa ins Visier

Was Amazon für die USA und für Europa ist, das ist für die Japaner Rakuten. Das Online-Kaufhaus hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der weltgrößten Internet-Unternehmen entwickelt und ist nach eigenen Angaben die Nummer drei unter den Internethändlern. Dabei spielten Übernahmen eine ganz entscheidende Rolle. Beispiele hierfür sind der Einstieg in den USA über den Erwerb von buy.com, in Frankreich der Kauf von PriceMinister.com und in Großbritannien von play.com. Doch auch mit Akquisitionen, die nur indirekt Internetkäufe auslösen, machte Rakuten Schlagzeilen. So gehört seit 2014 der VoIP-Spezialist Viber zum Firmenimperium.

In Europa lief das Geschäft bislang nur in einzelnen Regionen gut. So hat sich das Unternehmen zuletzt darauf fokussiert von der Konzernzentrale aus Luxemburg nicht mehr alle Länder anzusteuern. Denn beispielsweise in Österreich versenkte der Konzern einige Millionen Euro. Doch Europa soll trotzdem stärker in den Fokus rücken, u.a. der deutsche Markt unter rakuten.de. Ein Indiz dafür ist, dass Rakuten ab Sommer für vier Jahre der Trikotsponsor des FC Barcelona wird. Dank der sportlichen Erfolge der Katalanen gilt dieses Sponsoring mit rund 60 Mio. Euro pro Jahr als das Teuerste im europäischen Sport. Zum Geschäftsmodell: Während Amazon den Großteil der Waren direkt vermarktet, stellt Rakuten jeweils „nur“ die Plattform zur Verfügung. Dabei bietet Rakuten Webshops inklusive Zahlungsverkehrslösungen an. Der Vorteil: Die Japaner tragen selbst kein Risiko für Zahlungsausfälle und nichtverkaufte Ware, vereinnahmen aber kontinuierliche Grundgebühren und Provisionen für alle Transaktionen. So erwirtschaftet das Unternehmen rund zwei Drittel des Umsatzes mit Internetdienstleistungen, ein Drittel rechnet das Management dem Segment Fintech zu, wozu in erster Linie Gewinne und Provisionen aus Zahlungslösungen gehören. Im Jahr 2015 setzte der Konzern 713,56 Mrd. Yen um, 2016 dürften es mehr als 800 Mrd. Yen (rund 6,5 Mrd. Euro) werden. Allerdings investierte Rakuten zuletzt kräftig, weshalb die operativen Gewinne einbrachen und auch die Aktie unter Druck kam.

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