Lateinamerika – Die Folgen des US-Protektionismus

US-Präsident Donald Trump hat in seinem Amt bereits unmissverständlich gezeigt, dass seine protektionistischen Politikvorstellungen nicht nur Wahlkampfrhetorik waren. Er dekretierte das Aus für das transpazifische Handelsabkommen TPP (s. PEM v. 25.1.) und kündigte Neuverhandlungen des nordamerikanischen NAFTA-Abkommens mit Kanada und Mexiko an. Daneben ordnete er auch eher symbolisch einen Einfuhrstopp für Zitronen aus Argentinien an.

Einen ersten Eindruck von den damit veränderten Aussichten lieferte das Januar-Update des IWF zum globalen Ausblick. In der neuen Projektion wird das Wachstum in der Region Lateinamerika und Karibik mit 1,2% für das laufende Jahr angenommen. Zwölf Monate zuvor standen die Prognosen für 2017 noch bei 1,6% (IWF) bis 1,7% (Weltbank). Die Verschlechterung ist eindeutig Folge der neuen US-Politik, die vor allem Mexiko hart trifft. Das Land liefert nicht zuletzt auf Grund der engen Verzahnung im Rahmen der NAFTA 13,5% der US-Importe und bezieht rd. 16% der US-Exporte. Brasilien steht mit einem Anteil von 1% bis 2% vergleichsweise weit unten an den US-Handelsvolumina. Argentinien und Chile tauchen nicht unter den 15 wichtigsten Handelspartnern der USA auf. Diese vergleichsweise enge Abhängigkeit Mexikos zeigt sich auch beim Gewicht der privaten Transfers der im Ausland beschäftigten Mexikaner: Nach den vorliegenden Schätzungen tragen diese Arbeitskräfte etwa 4% zum US-BIP bei, was rd. 750 Mrd. US-Dollar entspricht.

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