Brasilien am Scheideweg

Präsident Jair Bolsonaro gilt als Bad Boy Brasiliens. Ihm wird das katastrophale Management der Pandemie angelastet, was zu einer ausgewachsenen innenpolitischen Krise geführt hat, mit Minister-Rücktritten und der Weigerung hoher Militärs, ihn länger zu unterstützen. Zudem hat sich der frühere Präsident Luiz Inácio Lula da Silva als ein mächtiger politischer Rivale zurückgemeldet, wodurch der Druck, der auf dem Präsidenten lastet, weiter zunimmt. Durch Bolsonaros schlechtes politisches Management steckt die Wirtschaft Brasiliens in einer tiefen Krise und die Reputation des Landes, national wie international, hat schwer gelitten.
Hinzukommt, dass die USA unter Joe Biden Bolsonaro nicht mehr alles durchgehen lassen. Das war spätestens beim Klimagipfel vergangene Woche klar erkennbar. Der Druck auf Brasilien, das illegale Abholzen des Regenwaldes zu stoppen, sich an Klimazielen zu orientieren und seinen Beitrag zu leisten, wächst. Mit seinem Regenwald als weltweit größtem CO2-Speicher gehört Brasilien neben China, Indien, den USA und Europa zu jenen Regionen, ohne die Fortschritte bei der Begrenzung der Erderwärmung nicht denkbar sind. Wenn Bolsonaro der internationalen Gemeinde jetzt anbietet, für 1 Mrd. Dollar für 40% weniger Brandrodungen innerhalb eines Jahres im Amazonasgebiet zu sorgen, ist das ein zu würdigender Anfang. Der internationalen Gemeinschaft sollte der Schutz des Regenwaldes dieses Geld wert sein.

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