Türkei – Selbstzerstörerische Währungspolitik
Wachstum auf Pump _ Die türkische Wirtschaft ist 2021 um 11% gewachsen. Das ist umso bemerkenswerter, als die Türkei für das Pandemiejahr 2020 kein negatives Wachstum verzeichnete, die Basiseffekte also weit weniger günstig waren als in anderen Ländern der Region. Dass die Türkei ein so hohes Wachstum erzielte, ist weitgehend auf den sehr expansiven Policy-Mix zurückzuführen – nicht zuletzt auf die kreditfinanzierten Ausgaben, die durch immer negativere Realzinsen ausgelöst wurden.
Hier kommt die massive Lockerung der Geldpolitik zum Tragen. Rd. 400 BP an Zinssenkungen angesichts der hohen und steigenden Inflation führten dazu, dass sich der Wert der Lira binnen weniger Monate fast halbierte. In Verbindung mit den global steigenden Rohstoffpreisen trieb dies die Inflation in ungeahnte Höhen: Bis April dieses Jahres stieg die Inflation auf rd. 70%, während die Zentralbank entschlossen an ihrem nominalen Leitzins von 14% festhielt. Damit fielen die realen Zinssätze sehr tief in den negativen Bereich. Dies hat zwar zu einem weiteren Boom bei der Kreditvergabe beigetragen, aber die Überhitzung macht sich längst negativ bemerkbar.
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