Lebensmittel

Retail – Sozialismus im Kühlregal?

Die Inflation landet allmählich im Einkaufswagen
Die Inflation landet allmählich im Einkaufswagen © c-khv24

Spaß machen Wocheneinkäufe aktuell ganz und gar nicht, zumindest nicht dem Geldbeutel. Und eine Abkehr der horrenden Preise wird sich nur langsam einstellen. Zucker (+55% YoY per April), Milchprodukte (+25%) und Eier (+22%) sind nur die Spitze eines Inflations-Eisbergs, dessen Warenkorb sich aus weit mehr Produkten berechnet. Fest steht jedoch: Hinter der Ladentheke spielt sich ein harter Preiskampf ab, bei dem Hersteller und Händler um jeden Margenpunkt kämpfen und dabei auch ihre Preismacht ausspielen. Innerhalb der EU, wo Lebensmittelpreise (+16,6%) weit über der Inflationsrate (8,1%) liegen, stößt das bei Politikern böse auf.

Zum ersten Mal seit den 1970ern setzen daher osteuropäische Staaten wie Ungarn, die besonders unter der Inflation (per April: 24%; Energie: +34%; Nahrung: +39%) leiden, auf die sozialistische Macht des Preisdeckels. Andere Mitgliedsstaaten haben die Preisvorgaben leicht angepasst. Griechenland etwa deckelt die möglichen Gewinnspannen der Retailer auf Nahrung oder andere essenzielle Güter. Frankreich steht im Dialog mit Handelsketten für eine Auswahl an Produkten zum niedrigsten Preis. Staaten wie Spanien haben hingegen die Mehrwertsteuer gestrichen.

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