Videospiele

Huya – Antizyklische Chance

_ Der Game-Streaming-Anbieter Huya ist im Q3 solide gewachsen. Die Umsätze kletterten im Vergleich zum Vj. um 5,7% auf 2,98 Mrd. Renminbi (RMB) ) oder 461,8 Mio. US-Dollar, wie der Konzern mitteilte. Zum vorangegangenen Quartal betrug das Plus 9,8%. Treiber war die Sparte Advertising and Other. Dort konnten die Einnahmen auf 382 Mio. RMB mehr als verdoppelt werden. Die Erlöse aus dem Hautgeschäft (Live Streaming) gingen dagegen um 2,1% auf 2,6 Mrd. RMB zurück. Denn die Zahl der zahlenden Kunden blieb im Jahresvergleich mit 6 Mio. zwar stabil, die der aktiven Mobile-User konnte sogar um 14,7% auf 85,1 Mio. gesteigert werden. Das Geld saß bei den Nutzern allerdings nicht mehr ganz so locker.

Weil Huya gleichzeitig die Ausgaben (u. a. für Content) erhöhte, um die „führende Marktposition zu festigen“, knickte das operative Ergebnis um fast zwei Drittel auf 83,1 Mio. RMB oder 12,9 Mio. Dollar ein. Die Marge sank von 7,9% auf 2,8%. Der ber. Gewinn je Aktie (EPS) halbierte sich von 1,50 RMB auf 0,75 RMB (0,12 Dollar). Das in den vergangenen Monaten stark verprügelte Papier (7,39 Dollar; A2JL12; US44852D1081) konnte nach den Zahlen zunächst dennoch deutlich zulegen. Die Ergebnisse fielen klar besser aus als erwartet. So rechneten Analysten beim EPS lediglich mit einem Wert von 0,04 Dollar. Auch das Nutzerwachstum überzeugte. Allerdings hielt die Begeisterung nicht lange an. Schuld ist u. a. die weiterhin harte Gangart Chinas gegenüber den Tech-Firmen des Landes. Hinzu kommt die wachsende Unsicherheit über die Zukunft der Börsenpräsenz von China-Aktien an der Wall Street. Denn die US-Börsenaufsicht SEC hat kürzlich neue Regeln beschlossen, die es ihr erlauben, ausländische Unternehmen von US-Börsen zu nehmen, sollten diese gewisse Reporting-Auflagen nicht erfüllen – das ist aktuell bei rd. 250 chinesischen Firmen der Fall. Beeindruckend ist daher, wie schnell die Aktie den Rücksetzer von rd. 8,50 Dollar auf zweitweise weniger als 6,50 Dollar nach der SEC-Meldung wieder aufgeholt hat – was den Schluss zulässt, dass Anleger nach der 80%-Kurserosion seit Mitte Februar wohl fast jedes Schreckensszenario eingepreist haben, zumal die Bewertungen – gemessen sowohl am KGV also auch am KUV – mittlerweile sehr deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt liegen.

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