TAL Education trotzt Corona
Bis Mitte Januar eilte die TAL Education-Aktie (46,60 Euro, A1C7VE; US8740801043) von Hoch zu Hoch. Corona und schwächere Quartalszahlen beendeten allerdings die Rekordjagd (s. PEM v. 30.1.). So rutschte der Titel vom Rekord bei 55,50 Euro bis 43,00 Euro ab. Dies überrascht nicht, da der Bildungsanbieter zwischenzeitlich nur Online agieren konnte.
Deshalb erwartet das Management für das Q4 des Gj. 2019/20 (per 28.2.) nur noch einen Umsatz in einer Range zwischen 850 Mio. bis 871,9 Mio. US-Dollar, nachdem die Guidance vorher bei 959,1 Mio. bis 980,9 Mio. Dollar lag. Auch diese reduzierten Zielwerte zeigen aber, dass der chinesische Nachhilfe-Spezialist auf Wachstumskurs bleibt.
Allerdings bemerkte der Konzern zu Monatsbeginn bei einer internen Revision einen Betrugsfall. Ein Mitarbeiter arbeitete mit externen Anbietern zusammen, um seinen Umsatz und seine Provision zu steigern. Dabei wurde die Zahl der Teilnehmer in kleinen Lerngruppen (Light Class) unerlaubt erhöht. Der Bereich Light Class ist allerdings ein noch junges Steckenpferd des Managements. Es ist zwar wachstumsstark, wird aber zum Jahresumsatz maximal 4% beitragen. Somit sind die Auswirkungen auf das Geschäft sehr gering. Als Folge erholte sich die Aktie, die nicht unter das Corona-Tief rutschte, von dem Betrugsschock. Charttechnisch bewegt sich das Papier jetzt in einem Seitwärtskanal zwischen 43,00 und 50,00 Euro. Mit den in den kommenden Tagen zur Veröffentlichung anstehenden Jahreszahlen dürfte ein optimistischer Ausblick auf 2020/21 folgen, der der Aktie Schwung in Richtung Rekordhoch verleiht. Damit ist das Papier auch ein aussichtsreicher Fall für unser (noch) mit relativ wenigen Titeln ausgestattetes Musterdepot. Gleichzeitig erhöhen wir mit dem Neuzugang den China-Anteil im Portfolio.
Wir kaufen in Frankfurt 600 Stück TAL Education bis 50,00 Euro; Stopp bei 35,50 Euro.