Computerhersteller

Lenovo setzt Negativserie fort

_ Als wir zuletzt in PEM v. 10.11.22 über Lenovo berichteten, musste der chinesische PC-Hersteller erstmals seit zweieinhalb Jahren einen Umsatzrückgang (Q2: -4%) verkraften. Wie die Q3-Zahlen (per 31.12.) vom vergangenen Freitag (17.2.) signalisieren, zeichnet sich in dieser Hinsicht ein neuer Negativtrend ab, denn die Erlöse gingen zum zweiten Mal in Folge um 24% auf 15,3 Mrd. (Vj.: 20,1 Mrd.) US-Dollar zurück – mehr als die Analysten (Konsens: 16,4 Mrd. Dollar) erwartet hatten. Die Aktie (0,82 Euro; HK0992009065) reagierte in einer ersten Reaktion mit einem Kursrückgang von 3%, ehe tags darauf die Verluste aufgeholt wurden.

Dass der Markt wenig erschrocken über die Lage bei Lenovo reagiert, liegt zum einen daran, dass die Schwäche im PC-Markt nach der Corona-Sonderkonjunktur hinlänglich bekannt war. Das Marktforschungsinstitut IDC hatte für das Q4 einen Rückgang der globalen PC-Nachfrage auf insgesamt 67,2 Mio. Einheiten prognostiziert. Ein weiterer Grund für den resilienten Aktienkurs liegt aber auch in der bislang sehr widerstandsfähigen Bruttomarge des Konzerns. Die betrug im abgelaufenen Quartal 17,1%, was einem Zuwachs von 40 bps. ggü. Vorjahr entsprach. Auch die operative Gewinnrendite stieg um 30 bps. auf 4,9%. Der Vorstand konnte die gestiegenen Kosten dank des Anstiegs im höhermargigen Nicht-PC-Segment gut auffangen. Der Bereich steuert mittlerweile 41% der Konzernerlöse bei. Die Nachfrage nach Infrastrukturlösungen wie z. B. der Server-Produkte von Lenovo verzeichnete im Weihnachtsquartal eine Rekord-Nachfrage. Dennoch stand beim der PC-Marktführer unterm Strich erstmals seit 2020 ein Rückgang von -32% auf 437 Mio. Dollar.

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