EM profitieren vom Drang zu harten Währungen
Im Gefolge der sehr expansiven Geldpolitik in den wichtigsten Industrie-ländern liegen die Anleihe-Renditen nahe Null. Die Investoren zahlen bei erstklassigen Papieren in Euro oder Franken eine Prämie dafür, dass die Schuldner ihr Geld in Empfang nehmen. Selbst Griechenland konnte unlängst Schatzwechsel mit negativer Rendite platzieren, womit die Grenze zur schlichten Zockerei erreicht ist.
Daher suchen Investoren verstärkt außerhalb der etablierten Industriestaaten nach Anlagemöglichkeiten, also in den Emerging Markets. Neben den Gefahren bieten diese für die heutige Zeit mit Magerzinsen eine interessante Eigenschaft: Sie weisen im Normalfall deutlich schwächere Ratings auf, was für mehr oder weniger ansehnliche Risikoprämien und damit zumindest optisch attraktivere Renditen ihrer Anleihen sorgt, gerade im Vergleich zu Anleihen der führenden Industrieländer. Getragen von diesem Angebot, stieg gemäß den Daten des Institute of International Finance (IIF) allein der Anteil am Gesamtvolumen der internationalen Anleihemärkte von 2009 bis 2019 von 11 auf 25%.
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