Sina – Beim Internetportal braut sich was zusammen
"Nach dem heftigen Kursrutsch zu Beginn des Jahres sind die Aktien von Sina, Chinas führendem Internet-Portal, in einen Seitwärtstrend übergangen (36,86 Euro; 929 917; KYG814771047). Die Titel hangeln sich an der 35-Euro-Marke entlang. Aus dem Schneider sind die Aktien allerdings nicht: Weil Ausschläge nach oben immer geringer werden, bildet sich ein fallendes Dreieck entlang der horizontalen Unterstützung. Charttechnisch ist es damit wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis es zum Test des zyklischen Tiefs aus dem Mai bei gut 31,00 Euro kommt – und das, obwohl dem Unternehmen im zweiten Quartal beim Nettoergebnis der Sprung aus den roten Zahlen geglückt ist. Unter dem Strich erwirtschaftete Sina ein Plus von 16,6 Mio. USD, ein Jahr zuvor färbte ein Minus von 11,5 Mio. USD die Bilanz tiefrot. Auch die Umsatzentwicklung gibt eigentlich wenig Anlass zur Kritik. Die Erlöse kletterten um 19% auf 187 Mio. USD. Allerdings ist das nur die eine Seite. Denn operativ hängt das Unternehmen ganz schön in den Seilen. Das entsprechende Periodenergebnis verschlechterte sich von -18,2 Mio. USD auf -25,2 Mio. USD.
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Nach dem heftigen Kursrutsch zu Beginn des Jahres sind die Aktien von Sina, Chinas führendem Internet-Portal, in einen Seitwärtstrend übergangen (36,86 Euro; 929 917; KYG814771047). Die Titel hangeln sich an der 35-Euro-Marke entlang. Aus dem Schneider sind die Aktien allerdings nicht: Weil Ausschläge nach oben immer geringer werden, bildet sich ein fallendes Dreieck entlang der horizontalen Unterstützung. Charttechnisch ist es damit wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis es zum Test des zyklischen Tiefs aus dem Mai bei gut 31,00 Euro kommt – und das, obwohl dem Unternehmen im zweiten Quartal beim Nettoergebnis der Sprung aus den roten Zahlen geglückt ist. Unter dem Strich erwirtschaftete Sina ein Plus von 16,6 Mio. USD, ein Jahr zuvor färbte ein Minus von 11,5 Mio. USD die Bilanz tiefrot. Auch die Umsatzentwicklung gibt eigentlich wenig Anlass zur Kritik. Die Erlöse kletterten um 19% auf 187 Mio. USD. Allerdings ist das nur die eine Seite. Denn operativ hängt das Unternehmen ganz schön in den Seilen. Das entsprechende Periodenergebnis verschlechterte sich von -18,2 Mio. USD auf -25,2 Mio. USD.
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Sina bläst derzeit ein rauer Wind entgegen, vor allem aus regulatorischer Sicht. Die chinesische Regierung verschärft Schritt für Schritt die Zensur im Internet. Die neue Kampagne „Sauberes Internet 2014“ soll offiziell „Gerüchte und Pornografie“ bekämpfen. Ein schwerer Schlag, auch für die kürzlich an die Börse gebrachte Microblogging-Plattform Sina Weibo, dem chinesischen Twitter-Pendant. Vieles, was Chinesen im Online-Netzwerk veröffentlichen, wird oft schon nach wenigen Minuten zensiert. Der daraus resultierende User-Schwund ist das eine. Auf der anderen Seite muss das Unternehmen aber auch immer mehr Geld in die Hand nehmen, um den stetig steigenden Zensuranforderungen der chinesischen Regierung gerecht zu werden. Dennoch blickt das Management optimistisch nach vorne: Für das dritte Quartal peilt Sina Umsatzerlöse zwischen 193 und 199 Mio. USD an, was erneut einer Steigerung entspräche. Wir bleiben dennoch skeptisch: Das Geschäft steht auf wackligen Beinen. Die chinesische Regierung entzieht dem Unternehmen Stück für Stück die Grundlage. Da zudem auch die Charttechnik im Argen liegt, machen PEM-Leser weiterhin einen großen Bogen um die Aktie.
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