Tata Steel feiert Rekordgewinn
Bei Tata Steel haben wir dieses Mal ein besseres Timing bewiesen und sind seit Oktober (s. PEM v. 29.10.) im Spiel. Den Asiaten missglückte Ende Januar der Verkauf der Europa-Aktivitäten an den schwedischen Wettbewerber SSAB, sodass sie sich erneut nach strategischen Optionen für den Verlustbringer umsehen müssen.
In der Heimat ist der Stahlriese allerdings sehr wettbewerbsfähig. Die Stahlkonjunktur ist jüngst mit höheren Preisen auf dem Weltmarkt auch bei den Indern angekommen. Hatte Tata Steel in der Corona-Krise noch 80 bis 90% der Produkte exportieren müssen, wurden im Q3 (per 31.12.) mehr als 90% im Inland benötigt. Die Stahlerzeugnisse werden z. B. für Karosserieteile im Automobilbau und im Häuserbau eingesetzt.
Die Lage hat sich seit der Pandemie ohnehin grundlegend geändert: Denn der Konzern feierte im Q3 einen ber. Rekordgewinn (EBITDA) von 8,3 Mrd. Rupien bzw. rd. 0,94 Mrd. Euro. Eine Verdreifachung gegenüber dem Vorjahr. Dabei wurde die Produktion um 3% auf 7,2 Mio. Tonnen Stahl ausgeweitet und ein Umsatzplus um 11,5% auf 39,6 Mrd. Rupien verbucht. Damit gelingt Tata Steel auch ein gewisser Schuldenabbau. Im Q3 trug der Konzern nach 8,3 Mrd. Rupien zum Hj. nochmal 10,3 Mrd. Rupien ab. Das soll auch im Q4 eine der Prioritäten sein, denn die Nettoschulden sind mit 86,2 Mrd. Rupien immer noch zu hoch. Weil CFO Koushik Chatterjee jedoch auch im Q4 eine expandierende weltweite Stahlnachfrage erwartet, sind die Geschäftsaussichten hervorragend.
Die Aktie (7,70 Euro; A0X9H1; US87656Y4061) hat seit unser Kauf-Empfehlung im Oktober stolze 76% zulegen können, befindet sich die vergangenen Wochen aber in einer Seitwärtsbewegung. Ein Ausbruch über 8,00 Euro würde den Weg zu zweistelligen Kursen frei machen, wo das Papier vor mehr als drei Jahren schon einmal stand. Mit einem 2021/22er-KGV von nur 7 hat der Titel auch fundamental das Potenzial für höhere Kurse.
PEM-Neuleser steigen deshalb noch bei Tata Steel ein. Unseren Stopp erhöhen wir von 3,22 auf 5,65 Euro.