Trend Micro – Teurer Spezialist für Cyberangriffe
Wegen des Russlandkonflikts und der Zunahme von Hackerangriffen in den vergangenen Jahren investieren Unternehmen weltweit immer höhere Summen, um sich vor Cyberattacken zu schützen. Trend Micro bietet genau hierfür Lösungen an, zum Schutz von Clouds, Netzwerken und Einzelgeräten. Im Programm hat Trend Micro sowohl Softwarelösungen, die Angriffe verhindern, als auch solche, die Schadsoftware in bereits infizierten Systemen erkennen und entfernen. Zur Erkennung der sich stetig weiterentwickelnden Malware verwenden die Japaner künstliche Intelligenz und selbstlernende Systeme.
Mit ihren Lösungen ist Trend Micro international unter den Marktführern. Diese starke Stellung spiegelte sich bislang in den stabilen und profitablen Margen wider. So lag die EBIT-Marge in den vergangenen Jahren konstant auf hohem Niveau (über 23%). Hier lassen sich allerdings erste Anzeichen eines Trendwechsels erkennen. So soll im laufenden Geschäftsjahr die Marge nur noch bei 18% liegen. Auch in den nächsten Jahren soll sie unter 20% bleiben. Ebenso tendiert die Nettomarge nach unten. Sie lag in den vergangenen Jahren bei 17% und soll im laufenden sowie den kommenden Gj. nur noch 14% erreichen.
Zu berücksichtigen ist allerdings, dass auch die Investitionen für Forschung und Entwicklung deutlich gesteigert werden sollen. So wird im laufenden Gj. doppelt so viel Geld in diesen Bereich fließen wie noch 2021. Auch in den kommenden Jahren sollen die Investitionen in R&D weiter deutlich zulegen. Das Geschäftsmodell wird auch bei Trend Micro zunehmend auf das planbare Abomodell umgestellt. Lag im Q1 2019 die Anzahl der Kunden, die mithilfe eines Abomodells monetarisiert wurden, bei knapp 240 000, waren es in Q3 bereits 411 000. Wenig Überraschung bot das übrige Zahlenwerk zum Q3: So stieg der Umsatz um 18% und der Nettogewinn schoss gleich um ganze 48% in die Höhe, was aber auf einen Sondereffekt – den Verkauf einer Firmentochter – zurückzuführen ist.
Gut gefällt uns die für japanische Unternehmen sehr typische, gesunde Bilanz. So hat Trend Micro nicht nur keine Schulden, sondern verfügt sogar über eine Netto-Cash-Position von 1,7 Mrd. US-Dollar bei einer Marktkapitalisierung von gerade einmal 7 Mrd. Dollar. Der in Relation enorme Cash-Bestand erklärt allerdings nur zum Teil die ziemlich hohe Bewertung der Aktie (48,44 Euro; JP3637300009) bezogen auf das KGV. So liegt das 2023er-KGV bei 29, was wir in Anbetracht der prognostizierten, lediglich stagnierenden Gewinne in den kommenden Jahren dann doch sehr teuer finden.
Beobachten Sie darum Trend Micro.