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Argentinien – „Der ewige Bettler“

_ Brasiliens Vize-Präsident Hamilton Mourao nutzte die Probleme des südlichen Nachbarn Argentinien, um Werbung für Sparmaßnahmen der Regierung von Jair Bolsonaro zu machen und die Opposition zu denunzieren. Wer den Regierungsvorschlägen nicht zustimme, handle fiskalisch unverantwortlich, befand Mourao. Dies führe über einen Staatsbankrott zu einer Lage wie in Argentinien, dem „ewigen Bettler“. Bolsonaro selbst hatte bereits 2020 erklärt, die Argentinier machten den Fehler, mit der Wahl von Alberto Fernandez zum neuen Präsidenten „für kommunistische Parteien“ zu stimmen.

Allerdings bleibt die Tatsache bestehen, dass Argentinien – egal wer nun regiert – kaum zahlungsfähig ist und erneut mit seinen Gläubigern verhandeln muss. Ganz vorne in der Reihe steht der IWF, der mit fragwürdigen Politikempfehlungen in früheren Jahren dazu beigetragen hat, dass Argentinien in die Pleite rutschte. Namentlich das vom IWF seinerzeit unterstützte Experiment einer festen US-Dollarbindung des Peso Ende der 1990er-Jahre hat zur desolaten Lage beigetragen und gilt als zentrale Ursache des Staatsbankrotts von 2001, von dem sich das Land bis heute nicht erholt hat. Danach hat der IWF jedoch allerhand Kredit an Argentinien vergeben, der fällig wird, aber nicht bezahlt werden kann. Zunächst soll jetzt über die Zinssätze verhandelt werden, die Argentinien zahlen muss.

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