Kasachstan – Umbau durch Privatisierung
Nuklearindustrie birgt Potenzial _ Jüngst brachte Kasachstans Regierung einen wichtigen Reformschritt hinter sich: Aktien des staatlichen Gaskonzerns KazMunayGas National Company wurden im Rahmen des größten IPOs der Geschichte Kasachstans dem Publikum angedient zu einem Preis von 8 406 Tenge (rd. 17,8 US-Dollar). Das Papier wird an der Kazakhstan Stock Exchange (KASE) gehandelt. Rund 130 000 Interessenten reichten Gebote ein, 95% davon aus Kasachstan selbst. Laut Regierungschef Älichan Smailov wird die Börsennotierung der KazMunayGas-Aktien zur weiteren Entstaatlichung der Wirtschaft beitragen, die Teil der laufenden politischen Reformen ist. So werde der Börsengang die staatlichen Unternehmen ggü. der Öffentlichkeit und den Aktionären rechenschaftspflichtig und transparent machen sowie die „Investitionskultur“ fördern.
Eine weitere Perle im Portfolio Kasachstans könnte seine Nuklear-Industrie werden. Kasachstan war ein zentraler Baustein der sowjetischen Nuklearindustrie. Es verfügt über 12% der weltweiten Uranreserven und steht damit nach Australien an zweiter Stelle. Zur weiteren Verwertung dieser Schätze hat das Land einen Uranfonds namens ANU Energy aus der Taufe gehoben. Der staatliche Atomkonzern Kazatomprom ist nicht sein Eigentümer, aber ein Ankerinvestor zusammen mit dem Staatsfonds Samruk Kazyna und der National Investment Corporation. Der Fonds wurde bereits gegründet und die erste Phase wurde umgesetzt. Der Fonds hat bislang 74 Mio. Dollar aufgewendet für den Kauf von Uran für Kazatomprom. Auch hier ist ein IPO geplant, der nach Vorstellungen der Regierung in Astana 500 Mio. Dollar einbringen könnte, die in Uran investiert werden sollen. Denn Kazatomprom ist bereits wieder ins kommerzielle Atomgeschäft eingestiegen. Ein kasachisch-chinesisches Joint Venture hat etwa produzierte Brennelemente an Kernkraftwerke in China ausgeliefert. Dahinter stehen eine Tochter der Kazatomprom mit 51% Anteil und China General Nuclear Power Corporation, die indirekt 49% hält. Die Brennelemente wurden auf Grundlage französischer Patente hergestellt. Die Anlage hat die Kapazität für bis zu 200t leicht angereicherten Urans pro Jahr in Form von gebrauchsfertigen Stäben, die mit aufbereiteten Uranbrennstoffpellets beladen sind. Die Produktion wurde vor etwas mehr als einem Jahr gestartet.
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