Nissan kassiert die Jahresziele
Schwere Zeiten für Japans zweitgrößten Autobauer Nissan. Noch immer wirkt der Betrugsskandal um den früheren Vorstandschef Carlos Ghosn nach, der im Vorjahr seinen Hut auch beim Großaktionär Renault (43%) nehmen musste und immer noch auf seinen Prozess wartet. Die Aufräumarbeiten beim Auto-Konzern gingen aber weiter. Anfang September musste Hiroto Saikawa gehen, der den Konzern seit 2017 führte. Er bestreitet weiter eine Mittäter- oder Mitwisserschaft im Fall seines Ziehvaters Ghosn, stolperte nun aber über einen Gehaltsskandal.
Ein Untersuchungsausschuss stellte fest, dass der Manager 2013 durch einen Trick eine erhöhte Bonus-Zahlung erhielt. Ihm folgte als Interimschef der bisherige COO Yasuhiro Yamauchi. Neu ist auch der Finanzvorstand: Der US-Amerikaner Stephen Ma übernahm zu Monatsbeginn, musste nun aber den Anteilseignern schlechte Nachrichten überbringen: Auch als Folge der Unruhen und natürlich im Zusammenhang mit der globalen Autokrise brach das Ergebnis im 1. Hj. des Fiskaljahres 2019/20 (per 31.3.) massiv ein. Bei einem Umsatzminus von 9,6% auf rd. 5 Bio. Yen kam es beim operativen Gewinn zu einem Rückgang um 85% auf 31,6 Mrd. Yen. Der Nettogewinn reduzierte sich um 73,5% auf 65,4 Mrd. Yen. Damit lag der Autobauer massiv unter den Expertenschätzungen. Schwach entwickelte sich vor allem das Q2, welches die schlechtesten Werte seit sechs Perioden brachte. Belastend wirkten sich dabei auch der starke Yen und steigende Materialkosten aus.
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