Inflationsschutzgebiet Ostasien

Doch lange währte die Unsicherheit nicht, schon am Mittwoch (12.1.) ging es an den asiatischen Börsen wieder aufwärts. Der Nikkei kletterte 2%, der Shanghai Composite machte rd. 1% gut und Hongkongs Hang Seng ist bereits seit einer Woche im Steigflug: 6,5% ging es seither nach oben. Denn während im Westen die Preise zunächst weiter steigen werden – die Fed erwartet erst zur Jahresmitte eine abflachende Inflation – bietet Ostasien globalen Anlegern, denen bei anhaltender Inflation die Kluft zwischen ausgewiesenen und realen Erträgen Sorge bereitet, einen Zufluchtsort. Japan kennt aktuell keine Preissteigerung, bis 2023 verharrt die Inflationsrate laut OECD unter der 1%-Marke. In China sollte sie 2% nicht übersteigen, gleiches gilt für Südkorea. Dass Seoul bereits an der Zinsschraube gedreht hat – am Freitag könnte es zur dritten Erhöhung seit August kommen – stört Anleger längst nicht mehr. Denn höhere Zinsen sind Zeichen einer brummenden Volkswirtschaft (s. a. PB v. 12.1.).