China am Pranger

Als neue Weltmacht hat China im Zeitalter der Globalisierung auf den Gütermärkten das Potenzial, einen ganzen Globus ins Unglück zu stürzen. Bisher sahen sich nur die USA in dieser Rolle. Großkalibrige Krisen in der Zeit nach dem 1. Weltkrieg waren stets Finanzkrisen, die 1929 und 2008 wie selbstverständlich jeweils ihren Ursprung in der Hochburg des Geldes, den USA, hatten, schon damals grenzüberschreitende Schockwellen auslösten und schließlich die gesamte Wirtschaft lahmlegten.
Auch kulturell wäre wohl kein anderer Ort der Welt prädestinierter dafür gewesen als die Wall Street, die am 24.10. ihren „Schwarzen Donnerstag“ erlebte. Ähnlich war es 2007 mit der Subprime-Krise, die nach dem Lehman-Eklat ihren Höhepunkt erreichte. Es dauerte jeweils Jahre, bis sich die Menschheit davon erholt hatte.
Heute rückt China als uneingeschränkte Großmacht des Im- und Exports von Waren zunehmend in die Rolle des Bösewichts, wird Pekings Fußabdruck für die übrige Welt immer deutlicher. Auch im Fall von China sind kulturelle Besonderheiten wichtig: die Bereitschaft zur Unterordnung unter ein autoritäres Regime, schlechte Hygiene insbesondere beim Umgang mit und dem Verzehr von Tieren, denen dazu noch besondere heilende Kräfte zugeschrieben werden.
Wie schon 2002/03 beim Ausbruch von SARS und nun auch beim Coronavirus (SARS-CoV-2), eines Ablegers, wurde das wahre Ausmaß der Seuche von den Machthabern in Peking viel zu lange unter der Decke gehalten. Das Fleisch von Fledermäusen, Ratten, Schlangen gilt als nationale Delikatesse und wird auf den Märkten Chinas unter haarsträubenden hygienischen Bedingungen angeboten. Angst vor Ansteckungen gibt es erst, seit der Ursprung der Viren auf den traditionellen chinesischen Wildtiermärkten lokalisiert wurde. Auf Grund der Bedeutung der Volksrepublik für Angebot und Nachfrage in einer globalisierten Welt hat die Corona-Epidemie mit den dadurch ausgelösten Unterbrechungen von Lieferketten das Potenzial, sich zu einer weltumspannenden Wirtschafts- und Finanzkrise auszuweiten.
Weitere Empfehlungen der Redaktion
Tief in die eigene Tasche gegriffen haben die beiden M.M. Warburg-Hauptgesellschafter Christian Olearius und Max Warburg. Das tief in den Cum-Ex-Skandal verwickelte Privatbankhaus hat… mehr
Vor Jahresfrist hatten wir den Einstieg bei der Orange Polska-Aktie (1,41 Euro; 917448; PLTLKPL00017) empfohlen, nachdem der Kurs in Folge der als zu teuer angesehenen Bluesoft-Übernahme… mehr
Neues Jahr, neue Ambitionen. Auch beim Depot von PLATOW Emerging Markets (PEM), abgebildet auf S. 6, haben wir uns für 2021 viel vorgenommen. Unser Anspruch ist hoch. Im neuen Jahr… mehr
In den vergangenen Wochen haben sich die Ereignisse beim Internethändler Alibaba überschlagen und den Aktienkurs (188,80 Euro; A117ME; US01609W1027) vom Allzeithoch bei 271,00 Euro… mehr
Mit einem beeindruckenden Plus von 2,1% hat sich unser Dachwikifolio PLATOW Best Trader Selection auf Wochensicht erneut besser als der DAX (+0,52%) entwickelt und die Outperformance… mehr