Halbleiter

Hon Hai – Bruch in Indien

Hon Hai Precision sorgt in Indien für einen Paukenschlag: Der Apple-Zulieferer hat am Dienstag (11.7.) bekanntgegeben, das geplante Joint-Venture mit Vedanta platzen zu lassen. In Kooperation sollte für rd. 20 Mrd. Euro eine der größten Produktionsstätten für Halbleiter und Displays in Indien entstehen.

Wegen der zu starken China-Abhängigkeit ist der größte Elektronik-Auftragsfertiger seit Monaten darum bemüht, das Klumpenrisiko im Reich der Mitte zu reduzieren. Hon Hai erzielt rd. 70% des Umsatzes in China. Mit milliardenschweren Subventionen unterstützt die indische Regierung unter Ministerpräsident Narendra Modi Technologieunternehmen, die sich in Indien ansiedeln wollen. Auch der US-Chiphersteller Micron baut jetzt eine von Indien bezuschusste Fabrik. Trotz des Bruches mit dem indischen Unternehmen wollen die als Foxconn bekannten Taiwaner aber in Indien bleiben, wo sie schon seit 2006 aktiv sind. Entsprechend bemüht sich der Konzern nun um staatliche Fördermittel, um eigenständige Projekte zum Aufbau von Produktionskapazitäten zu realisieren.

Mit Blick auf die Q2-Umsatzzahlen vom 7.5. ist derzeit aber auch keine Eile geboten. Wegen niedriger Nachfrage nach Unterhaltungselektronik ist der Umsatz um rd. 12% auf 1,3 Bio. Neue Taiwan-Dollar (NTD; 37,8 Mrd. Euro) gefallen. Angaben zum operativen Ergebnis macht das Unternehmen zwar erst mit Vorlage der vollständigen Q2-Zahlen (14.8.). Schätzungen zufolge soll aber die Bruttomarge um 40 Basispunkte auf rd. 6,0% gesunken sein, was u. a. an unvorteilhaften Wechselkurseffekten gelegen haben könnte. An dem Langfristziel einer Rohertragsmarge von 10% bis 2025 (2022: 6,0%) hält CEO Young Liu weiter fest. Dies dürfte sich in den nächsten Jahren positiv auf Fundamentalkennziffern des Unternehmens niederschlagen. Die Aktie (6,10 Euro; US4380908057) bleibt daher spannend. pk

Hon Hai Precision bleibt auf Halten. Stopp weiterhin bei 5,50 Euro.

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