Russland – Regierung im Ölpreiskrieg
Die russische Regierung hat maßgeblich zu den jüngsten Erschütterungen der internationalen Finanzmärkte beigetragen. Putin kündigte die Partnerschaft mit Saudi Arabien auf und ließ die Verhandlungen über eine mit der OPEC abgestimmte Produktionskürzung platzen. Stattdessen setzt Moskau darauf, dass eine kräftige Ausweitung der Produktion mit entsprechendem Preiseffekt die US-Produzenten unter Druck setzen würde, die im vergangenen Jahr zum größten ölproduzierenden Staat aufgestiegen sind.
Den entscheidenden Kick zugunsten der USA lieferten Schieferöl-Produzenten. Diese haben jedoch auch einen Schwachpunkt: Sie sind durch ihre relativ hohen Produktionskosten von immer noch über 40 US-Dollar je Barrel verwundbar. Sie geraten bei fallenden Preisen als erste in die Verlust- und bei steigenden Preisen als letzte in die Gewinnzone und tragen die höchste Anpassungslast bei Schwankungen.
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