Finanzinstitut

mBank setzt auf Neukunden

_ Eigentlich plante die Commerzbank den Verkauf ihrer Mehrheitsbeteiligung von 69,3% an der polnischen mBank. Der Verkaufserlös sollte die Kosten für Stellenabbau und Filialschließungen bezahlen und bis Ende 2020 abgeschlossen sein. Schon seit der Ankündigung im vergangenen Herbst fand sich kein ernsthafter Interessent. Noch schwieriger wurde die Suche nach dem Corona-Ausbruch. So hat sich die deutsche Großbank Mitte Mai entschieden, den Verkauf zurückzustellen. Begründung: Im Pandemie-Umfeld sei eine Transaktion zu angemessenen Konditionen nicht erreichbar. Eine neue Strategie für die Beteiligung sucht die Commerzbank allerdings noch.

Klarer ist die Strategie des mBank-Managements. Durch organisches Wachstum sollen vor allem neue Kunden in der Altersgruppe der 30- bis 45-Jährigen gewonnen werden, da hier mittelfristig das größte Potenzial pro Kunde ausgeschöpft werden kann. Zudem soll die Kundenbindung durch neue Produkte gestärkt werden. Bei den Unternehmenskunden will der Konzern u. a. mit einer hohen Flexibilität Neukunden akquirieren. Im Q1 griffen die Maßnahmen nur bedingt, was auch dem Ausbruch der Pandemie geschuldet war. So stiegen zwar die Einnahmen um rd. 1,8% auf 1,43 Mrd. polnische Zloty (PLN), der Nettogewinn sank aber um 21,8% auf 90,9 Mio. PLN. Damit lag die viertgrößte polnische Bank unterhalb der Analystenerwartungen. Dies lag vor allem an einer kräftigen Erhöhung der Risikovorsorge, da das Institut im Zuge von Corona mit einer höheren Ausfallquote rechnet. Ansonsten hätte der Nettogewinn leicht zugenommen.

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