Tripolare Welt?
Die Reisediplomatie des deutschen Bundeskanzlers, jeweils mit prominenten Wirtschaftslenkern im Schlepptau, beantwortet die Frage eigentlich schon. Von einer auf Konfrontation ausgerichteten tripolaren Welt will Olaf Scholz nichts wissen, ebenso wenig von einer Deglobalisierung. China bleibt wichtig, weshalb Scholz schon im November vergangenen Jahres dorthin reiste. Die Abhängigkeiten von Peking will Scholz aber reduzieren. Deshalb ist 2023 geprägt von einer vorher nicht gekannten Reisetätigkeit in die für Deutschland und seine neue wirtschaftliche Zukunft wichtigsten Länder. So besuchte Scholz im Januar Brasilien, im Februar Indien und aktuell schon das zweite Mal Afrika.
Dazwischen immer wieder Japan, etwa zum Antrittsbesuch im April 2022 und im März 2023 erneut. Jeweils mit der „vollen Kompetenz“ seines Kabinetts an seiner Seite, wie sich Gerhard Wiesheu, designierter Vorstandssprecher der Privatbank Metzler, in einem Vortrag beim „Union Club International“ in Frankfurt ausdrückte. Wiesheu verfügt über große Japan-Expertise und gehört zu den ständigen Begleitern deutscher Regierungs-Delegationen dorthin. Er beobachtet einen spürbaren Bedeutungsgewinn Japans, das derzeit mit Premier Fumio Kishida den G7-Vorsitz innehat, in der deutschen Außenpolitik. Diese wiederum gilt als wichtiger Dooropener für die Unternehmen. Die deutsche Wirtschaft mit ihrem Wachstum reitet seit vielen Jahren erfolgreich auf der Globalisierungswelle, weitaus erfolgreicher als Frankreich. Das ist denn auch der Hintergrund, weshalb Emmanuel Macron gerne das hohe Lied einer tripolaren Welt singt.
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