Comeback der EM-Anleihen
Investments in Nischenprodukte sind unter Privatanlegern nicht weit verbreitet. Das gilt besonders für Unternehmensanleihen aus den Schwellenländern. Zwar haben europäische Investoren 2019 ihr Aktienengagement weiter zugunsten anderer Anlageklassen diversifiziert. Dabei waren aber laut Investment-Experte Jürgen Karl von Mercer Deutschland Aktien aus entwickelten Ländern deutlich stärker betroffen als EM-Anteilscheine.
Die Corona-Krise hat das Bild in diesem Jahr dann noch einmal grundsätzlich gewandelt. Die extrem hohen Abflüsse im März 2020 aus allen EM-Anlagen, Aktien wie Anleihen gleichermaßen, waren beispiellos. So zogen ausländische Investoren in Südafrika und Thailand in nur zwei Monaten Gelder in Höhe von einem Prozent des BIP ab. Die Auswirkungen der Pandemie in Form eines niedrigen Ölpreises, der Gefahr einer globalen Rezession und einer fiskalischen Schwäche hat die EM quer durch die Bank getroffen. Marktverwerfungen haben dabei die Spreads zwischen EM-Staats- und -unternehmensanleihen, gemessen am JP Morgan EMBI-Index, auf Höhen von etwa 6% und damit auf einen Stand von vor fünf Jahren gebracht.
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