MOL bleibt zu politisch
Ungarn _ Mit Blick auf die nicht kalkulierbaren politischen Risiken (vgl. PEM v. 9.12.21) hatten wir vor Jahresfrist die MOL-Aktie (6,63 Euro; HU0000153937) zum Verkauf gestellt. Anschließend sorgten allerdings die Ölpreis-Turbulenzen nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine zunächst für steigende Kurse. Bis auf 8,52 Euro marschierte der Wert nach oben, ehe eine Korrektur einsetzte. Das Papier wurde dabei bis auf ein zyklisches Tief bei 5,34 Euro durchgereicht, nachdem der Öl-Hype auch mit Blick auf die Konjunkturaussichten nachließ. Zudem hatte die ungarische Regierung die Preisbremse für Benzin und Diesel (480 Forint bzw. ca. 1,18 Euro je Liter) zwischenzeitlich erneuert, sodass Gewinne für MOL begrenzt werden.
Trotz dieser Bremse und einer von der Regierung kurzfristig eingeführten Öl-Übergewinn-Steuer gelang es dem ungarischen Öl- und Gaskonzern im Q3 den Gewinn deutlich zu steigern. Das EBITDA stieg um 70% auf 741,2 Mio. US-Dollar. Möglich war dies, da weiterhin billiges russisches Rohöl in den Raffinerien des Unternehmens verarbeitet wird. Daher erhöhte der Konzern auch seine EBITDA-Prognose für das Gj.: Die Guidance steigt von 3,3 Mrd. Dollar auf 4,1 Mrd. bis 4,4 Mrd. Dollar.
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