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Türkei – Die Methode hinter dem Wahnsinn

_ Dass der jüngste währungspolitische Coup Erdogans die Lira nicht retten kann, dürfte inzwischen klar sein: Mit der Ankündigung, Lira-Guthaben bei türkischen Banken gegen den rechnerischen Währungsverlust zu US-Dollar und Euro abzusichern, gelang es der Regierung in Ankara, den Absturz der Währung kurzfristig aufzuhalten. Allerdings zeigt sich bereits, dass diese Maßnahme eine kurze Episode bleiben wird: Die türkische Währung hat schon wieder rund 20% verloren gegenüber dem Euro.

Die wirtschaftlichen Fakten dahinter sind leicht nachvollziehbar: Mit dem (politischen!) Versprechen, Lira-Guthaben gegen den (relativen) Währungsverlust abzusichern, war der Flucht aus der Lira zunächst der Boden entzogen. Indes ist auch klar, dass die Erfüllung des Versprechens die Finanzkraft des türkischen Staates auf eine kaum zu bestehende Probe stellen wird. Denn bezogen auf längerfristigen Zeithorizonte werden die Devisenkurse maßgeblich durch Kaufkraftparität bewegt. Die sind aber zwischen der Lira und den wichtigen westlichen Währungen gewaltig. Die Inflation bewegt sich in Euroland, der Schweiz oder den USA klar im mittleren einstelligen Bereich, während in der Türkei die Hürde von 30% locker genommen wurde und der Trend weiter klar nach oben zeigt. Aus dem Durchschnitt der vergangenen drei Monatsraten errechnet sich eine Jahresrate von etwa 80%.

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