Polen – Zwischenhoch schon wieder beendet
EU-Hilfen wieder aktuell _ Die polnische Regierung konnte sich erst mit Verzögerung entschließen, auch der zweiten Corona-Welle mit verschärften Kontaktbeschränkungen zu begegnen. Der Wunsch, die erkennbar gewordene Erholung vor den Folgen eines neuerlichen wenigstens teilweisen Lockdowns zu schützen, war offenbar zu stark angesichts der positiven Signale der Wirtschaft. So hatte der Einkaufsmanager-Index per Oktober die im Monat zuvor erreichten 50,8 Punkte bestätigt und zusammen mit dem August (50,6 Punkte) eine Reihe von drei Monaten über der Expansionsschwelle von 50 Punkten ergeben.
Indes erkannten die Markit-Analysten bei Produktion und Auftragseingang bereits Anzeichen von Stagnation. Der neue Abschwung zum Winter hin trifft die Regierung in einer schwierigen Lage, denn es gibt kaum Spielraum zum Gegensteuern: Die Möglichkeiten des Fiskus, mit Transfers an die privaten Haushalte zu helfen, sind weitgehend ausgeschöpft. Der jüngst beschlossene Erlass der Körperschaftssteuer für Unternehmen, die ihre Gewinne reinvestieren, kann nur dann nennenswerte konjunkturelle Wirkung entfalten, wenn die Unternehmen auch eine entsprechend wachsende Nachfrage erwarten.
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