Standpunkt

Fed-Beschluss und die Folgen

Die amerikanische Fed ist mehr vom um seine Wiederwahl bangenden Donald Trump gedrängt als freiwillig angetreten, das vom Coronavirus bedrohte Wachstum in den USA und mit ihm die Wall Street zu retten. Sollte sich die zumindest im Ausmaß überraschende Zinssenkung der amerikanischen Notenbank tatsächlich positiv auswirken und nicht als unwirksame, die Panik nur noch weiter anheizende Maßnahme verpuffen, werden vor allem die EM davon profitieren. Mit dem Beschluss der Fed, dem andere Notenbanken folgen werden – das von Buschbränden geschwächte Australien war bereits vorangegangen – hat die weltweite Talfahrt der Zinsen eine neue Dimension erreicht.

Fallende Zinsen haben sich schon in der Vergangenheit stets positiv auf das Wachstum in den Schwellenländern ausgewirkt. Der zu leistende Kapitaldienst der meist hochverschuldeten Staaten wird geringer. Gleichzeitig gewinnen dort getätigte Investments an Attraktivität. Das können vor allem die vom Coronavirus gebeutelten Staaten Asiens gut gebrauchen. Für sie verbessert sich die Lage täglich. Weil die Epidemie ihren Ausgang in China nahm, wird sie auch dort zuerst wieder verschwinden, während sie in den USA mit zurzeit gerade mal gut 100 Infizierten (zum Vergleich: China offiziell knapp 100 000) erst gerade angekommen ist. China und seine Anrainer werden die Produktionsausfälle am schnellsten wieder ausgleichen können. Dazu kommen die offenen Geld- und Kredit-Schleusen, zu denen vor allem China mit seiner Notenbank und zusätzlichen staatlichen Ausgabenprogrammen beitragen wird.

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