Ohne EM kein Klimaschutz
Am Freitag (5.11.) endet die 26. UN-Klimakonferenz im schottischen Glasgow. Die Gruppe der Emerging Markets spielt unter den 197 teilnehmenden Staaten in jeder Hinsicht eine besondere Rolle. Sie ist einerseits zu großen Teilen Leidtragender des Klimawandels, andererseits aber mit China, Indien, Russland und Brasilien einer der größten Verursacher des Treibhauseffekts, der zur Erderwärmung und dem Anstieg des Meeresspiegels führt. Schließlich verfügen die EM, abermals mit China, Russland und Brasilien sowie Kolumbien, Indonesien und dem Kongo, über die größten Wälder, deren Erhalt für den Klimaschutz so wichtig ist. Deshalb ist es ein Erfolg, dass sich jetzt die Mehrheit der Staaten verpflichtet hat, die Zerstörung von Wäldern bis 2030 zu stoppen.
Neben den aufstrebenden Ländern bilden die Ärmsten der Armen eine wichtige Gruppe. Aufgrund ihres niedrigen Entwicklungsstandes haben sie geringe C02-Emissionen, tragen also wenig zur Erderwärmung bei, leiden aber unter den vermehrt auftretenden Naturkatastrophen. Für Schutzmaßnahmen fehlt ihnen oft das Geld. Neue Hilfszusagen für stark vom Klimawandel betroffene Entwicklungsländer sind ein weiterer Erfolg von Glasgow. So haben Japan und wohl auch Norwegen für die nächsten Jahre mehr als 10 Mrd. US-Dollar in Aussicht gestellt, wie am Rand des Gipfels zu erfahren war.
Darüber hinaus steht die Gruppe der Industrieländer zu ihrer Verantwortung als Hauptverursacher klimaschädlicher Treibhausgase. So wurde in Glasgow den ärmeren Staaten versprochen, pro Jahr 100 Mrd. Dollar aufzubringen, um die Folgen des Klimawandels abzufedern und Anpassungsmaßnahmen zu finanzieren. Dieses ehrgeizige Ziel könnte nach Angaben von Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt und Naturschutz, 2022 erreicht werden. Auf jeden Fall werde es, so Flasbarth, der seine Chefin Svenja Schulze nach Schottland begleitet hatte, 2023 gelingen. Das Ziel stammt aus 2009 und sollte 2020 umgesetzt sein. Zwischenzeitlich wurde es auf 2025 verschoben. Schulze gehört einer Delegation an, die von der scheidenden Bundeskanzlerin Angela Merkel angeführt wird. Trotz dieser Erfolge wird das Treffen davon belastet, dass Chinas Xi Jinping und Russlands Wladimir Putin ihm fernblieben.
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