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Esprit – Penny-Stock sendet Lebenszeichen

Esprit-Aktionäre haben eine lange Leidenszeit hinter sich. Seit Jahren kennt die Aktie (0,17 Euro; A0ML39; BMG3122U1457) nur eine Richtung: nach unten. Doch seit kurzem sendet der Penny-Stock Lebenszeichen. Um 27% ging es in den vergangenen vier Wochen nach oben. Der Jahresverlust konnte somit auf 12,4% verringert werden.

Den Zündfunken für die „Erholungsrallye“ lieferten die Zahlen zum abgelaufenen Gj. 2018/19 (per 30.6.). Zwar hängt der Modekonzern weiter tief in den roten Zahlen, allerdings konnte der Fehlbetrag dank Kostensenkungen (s. PEM v. 11.4.) überraschend kräftig um 16% auf 2,14 Mrd. Hongkong Dollar (HKD) gesenkt werden. Auch der Umsatzrückgang fiel angesichts der um 14,8% kleineren Verkaufsfläche und der Unruhen in Hongkong mit 16,2% auf 12,9 Mrd. HKD geringer aus als befürchtet.

Der Schrumpfkurs und die neue Strategie – so die Hoffnung der Anleger – scheinen also langsam zu greifen. Vorstandsvorsitzender Raymond Or Ching Fai jedenfalls zeigt sich davon überzeugt, dass 2018/19 „als entscheidendes Jahr für den Turnaround und die Rückkehr zur langfristigen Rentabilität von Esprit“ in die Geschichte des Unternehmens eingehen werde. Man habe „nun eine klare Strategie und das richtige Team, um Esprit zu nachhaltigem Wachstum und zu langfristiger Rentabilität zurückzuführen. Die gemeinsamen Bemühungen des Teams im vergangenen Jahr haben eine solide Grundlage für unser zukünftiges Geschäftsmodell gelegt und zu frühen Anzeichen einer Verbesserung unserer Geschäftsentwicklung geführt“. Ob das Unternehmen tatsächlich die Talsohle durchschritten hat, bleibt abzuwarten.

Aufschluss darüber dürften wohl erst die nächsten Zahlen geben. Von der Umsatzseite ist nicht viel zu erwarten. CEO Anders Kristiansen hat die Aktionäre bereits Anfang des Jahres darauf eingestimmt, dass die Erlöse auf Grund der Schließung verlustbringender Stores in den nächsten zwei Jahren weiterhin rückläufig sein werden, bevor Produkt- und Markeninitiativen das Wachstum ankurbeln. Das Augenmerk dürfte sich daher vor allem auf die Ergebniskennziffern richten, insbesondere auf die Bruttomarge. Denn hier stellt das Unternehmen eine leichte Verbesserung in Aussicht – bei einem Umsatzrückgang im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Kurzum: Ein Einstieg in Esprit erfordert eine gehörige Portion Mut, könnte sich aber lohnen, wenn die Strategie weiter Früchte trägt.

Mutige PEM-Leser steigen mit kleineren Beträgen bis 0,18 Euro in das Esprit-Papier ein. Stopp bei 0,12 Euro.

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