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Türkei – Schöner Schein verdeckt Trendwechsel

_ Die Wachstumszahlen zum Jahresanfangsquartal nehmen sich beachtlich aus. 7% Zuwachs zum Q1 des Vj. (zuvor 5,9%) klingen nach einem ordentlichen Schritt in Richtung Erholung. Die Einordnung in die Zeitreihen zeigt aber, dass die Dynamik schon nachlässt. Im Quartalsvergleich beträgt der Zuwachs 1,7% und damit genauso viel wie im Q4 2020. Der türkischen Lira hat es nicht geholfen, sie hat in den vergangenen gut drei Monaten weitere rd. 20% verloren und steht auf Rekord-Tiefstkursen – und das Tempo der Abwertung hat sich sogar noch leicht beschleunigt.

Zuletzt sorgte Präsident Recep Tayyip Erdogan für den nächsten Schub. Er hatte erneut einen missliebigen Währungshüter, einen Vizegouverneur der Zentralbank, per Erlass gefeuert. Damit hat Erdogan ein weiteres Mal unterstrichen, dass von seiner Seite keinesfalls mit einer rationalen Geldpolitik zu rechnen ist und dass er auch weiterhin jeden Währungshüter feuern wird, der seinen abstrusen Vorstellungen widerspricht, deren Quintessenz die Umkehrung des Zusammenhangs von Zinsen und Inflation ist, also die Überzeugung, dass die hohen nominalen Leitzinsen mit derzeit 19% die Ursache der seit September (von 11,8 auf 17,1%) anziehenden Inflation ist. Angesichts dieses kräftigen monetären Dopings wirkt das starke Wachstum schon weniger auffällig. Stattdessen lässt sich bereits absehen, dass die außenwirtschaftliche Kraft schon wieder nachlässt.

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