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AfDB – Es stinkt gewaltig zum Himmel

_ Die African Development Bank (AfDB) ist die wichtigste afrikanische Entwicklungsinstitution in einer Region, in der etwa 70% der weltweit am stärksten von Armut betroffenen Menschen leben. Sie finanziert Projekte, die für afrikanische Regierungen Vorrang haben. Dafür verfügt sie über ein Vermögen von rund 60 Mrd. US-Dollar und hat vor der Corona-Pandemie rund 10 Mrd. Dollar pro Jahr an Krediten aufgelegt. Die etablierten Industriestaaten haben dafür zum einen Milliarden an Mitteln, zum anderen aber auch ihre erstklassigen Kreditratings zur Verfügung gestellt, was für ein AAA-Rating der AfDB und damit zinsgünstige Kredite sorgt. Allerdings wachsen leise Zweifel daran, dass es dabei bleibt. 

Offenbar läuft das Geschäft der Bank nicht mehr rund: Während andere Entwicklungs-Institutionen (so etwa Weltbank, IADB, ADB, EBRD) im Zuge der Corona-Krise zusätzliche Finanzierungen zur Verfügung stellen konnten, ging die Kreditgewährung der AfDB zurück. Und das scheint nicht von Ungefähr zu kommen: Die AfDB ist ins Gerede gekommen, nicht zuletzt aufgrund von Recherchen des Londoner Economist, der eine Reihe fragwürdiger interner Vorgänge in die Öffentlichkeit brachte. Jenseits der teilweise unappetitlichen Einzelheiten drängt sich dabei vor allem die Frage auf, ob die Bank das volle Vertrauen der Gläubiger, Geber und Aktionäre genießt, die sie finanzieren. Auf deren Unterstützung ist sie angewiesen, um zu verhindern, dass die afrikanischen Volkswirtschaften durch die wachsende Verschuldung, den Anstieg der internationalen Lebensmittel- und Energiepreise und die anhaltenden Auswirkungen der Pandemie in den Abgrund gezogen werden.

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