Flat-Phase geht in neunte Woche
40 Börsentage bzw. ganze acht Wochen lang hält unsere „Flat“-Positionierung in den beiden „DAX-wikifolios“ nun schon an. Seit Anfang Oktober bestehen unsere Portfolios zu 100% aus Cash. Das ist mittlerweile die zweitlängste Phase, die wir seit dem Start unserer Rückrechnung im Januar 2004 abseits des Aktienmarktes verbringen. Ähnlich lange Zeiträume liegen bei unserer Strategie schon mehr als ein Jahrzehnt zurück. Getoppt wird der aktuelle Wert nur von einer Phase im Frühjahr 2006, die sogar 49 Tage am Stück anhielt.
Unabhängig davon kann die laufende Periode natürlich trotzdem noch eine ganze Weile anhalten. Zudem zeigt die Historie auf den zweiten Blick, dass einige der ähnlich langen „Flat“-Phasen damals nur kurz unterbrochen und danach weiter fortgesetzt wurden. Im zweiten Halbjahr 2008 etwa gab das Regelwerk an 99 der insgesamt 128 Handelstage eine „Flat“-Positionierung vor. Weil zwischendurch aber immer mal wieder ein „Long“- oder „Short“-Signal erfolgte, verteilten sich diese 99 Tage auf sieben unterschiedlichen Phasen, von denen die drei längsten 16, 27 und 35 Tage dauerten. In dem Zeitraum zwischen Oktober 2005 und Juni 2006 zeigte sich ein ähnliches Bild. Falls es demnächst also mal zu einem Wechsel der Positionierung kommen sollte, heißt das noch lange nicht, dass wir dann automatisch wieder längere Zeit im DAX (ob nun Long oder Short) investiert sein werden. Je nach Marktentwicklung können wir noch eine ganze Weile an der Seitenlinie verharren. Für den einen oder anderen Anleger mag das langsam aber sicher langweilig werden.
Bedenken Sie aber, dass diese „Flat“-Phasen vor allem dazu dienen, die Volatilität Ihres Investments zu verringern und die Drawdowns in Grenzen zu halten. Kein Marktteilnehmer und auch keiner der sonstigen „Experten“ weiß zu 100%, wie es an den Aktienmärkten weitergehen wird. Vielleicht haben wir den Boden im DAX schon gesehen. Genau so sind aber auch weitere Kursrückgänge bis hin zu einem ausgemachten Crash möglich. Und dann werden Sie froh sein, wenn Sie das Geschehen von außerhalb beobachten können!
An der grundsätzlichen Situation hat sich derweil wenig geändert. Der DAX, der seit unserem Ausstieg rund 8% an Wert eingebüßt hat, arbeitet momentan an einer Bodenbildung in Form eines Doppel-Tiefs bei gut 11 000 Punkten. Ob dieses Vorhaben von Erfolg gekrönt sein wird, ist aber noch offen. Der bisherige Wochenverlauf sieht recht ansprechend aus. Allerdings fehlt noch die richtige Dynamik nach oben. Um das Warnsignal unserer Trend-Indikatoren zu deaktivieren, müsste der DAX entweder beide Gleitenden Durchschnittslinien (65 und 260 Tage) überspringen oder eine der beiden GDL nach oben drehen. Beides ist kurzfristig sehr unwahrscheinlich bzw. nur bei einer starken Rally möglich. Vom Euwax-Sentiment kommt weiterhin kein eindeutiges Signal.
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