Dachwikifolio

Handeln in schweren Börsenzeiten

Die Turbulenzen an den Aktienmärkten haben auch unser Dachwikifolio nicht verschont. Im Vergleich zur Vorwoche ging es um 6,4% bergab. Bei den Depotwerten kam es teilweise sogar zu prozentual zweistelligen Kursverlusten.

Dabei handelt es sich vor allem um wikifolios, die wegen der mittel- bis langfristig ausgerichteten Strategie voll mit Aktien bestückt sind. Relativ unbeschadet überstanden haben die aktuelle Phase hingegen diejenigen Trader, die gezielt auf spezielle Anlagemöglichkeiten warten und/oder ihre Investitionsquote in bestimmten Situationen bewusst runterschrauben.
Dazu gehört zum Beispiel Carsten Schorn bei seinem wikifolio Abacus. Der Trader war in der vergangenen Woche vorsichtiger geworden und hatte sich von mehreren Positionen getrennt. Gestern hielt er zum Teil 73% des Kapitals als Liquidität: „Ich kann in diesem wikifolio nicht Short gehen – das heißt ich muss das Risiko über die Aktienquote steuern. Das macht es nicht einfacher, aber da ich am Freitag den heutigen Montag habe kommen sehen, war die Quote quasi auf Tiefststand.

Dementsprechend mussten wir bisher nicht so stark leiden. An solchen Tagen trennt sich die Spreu vom Weizen – wir waren perfekt vorbereitet, weil wir eben nicht am Freitag gierig waren, sondern nach unseren Regeln gehandelt haben. Trotzdem – ohne Erholung können wir kein Geld verdienen, aber wir haben noch genügend Cash um weitere schwache Tage sinnvoll zu nutzen. Einen perfekten Einstiegspunkt gibt es in so einer Phase nicht. Ich versuche immer mal wieder Positionen aufzubauen die aussichtsreich erscheinen“.

Ebenfalls ganz gut geschlagen hat sich das wikifolio Tradingchancen deutsche Aktien von Joachim Köngeter. Der hatte die Investitionsquote am Freitag auf ca. 53% gesenkt und den Anteil eines zweifach gehebelten ETFs auf den Short-DAX auf über 15% erhöht: „Somit sind wir per Saldo mit nur noch ca. 23% auf der Long-Seite. Damit fühle ich mich über das Wochenende ganz wohl in Anbetracht der aufkommenden Unsicherheiten bezüglich der Corona-Auswirkungen. Ich erwarte, dass nach Apple weitere Gewinnwarnungen anderer Firmen folgen und damit auch den Aktienmarkt nach unten drücken. Wir sind mit unserer reduzierten Aktienquote und der Risikoabsicherung in Form des DAX-Shorts gut gerüstet für eine evtl. Schwächephase. Andererseits erlaubt uns die hohe Cashquote bei schnell fallenden Märkten immer wieder, sehr günstige Aktien mit hohen Kursabschlägen zu kaufen“.

Ansonsten achten wir bei unserem Dachwikifolio in der aktuellen Börsenlage verstärkt darauf, ob die Trader auch weiterhin konsequent an ihrer Handelsidee festhalten und sich nicht von den starken Schwankungen beirren lassen. Gerade jetzt ist es wichtig, dass die Emotionen nicht die Oberhand bei der Entscheidungsfindung gewinnen. Da die meisten unserer Trader jahrelange Erfahrung im Börsenhandel vorzuweisen haben, ist diese Gefahr zum Glück relativ gering. Als gutes Beispiel dient hier Thomas Zeltner, der bei seinem wikifolio Growth Investing Europa + USA ein klar definiertes Risikomanagment anwendet und etwaige Verluste dadurch nicht zu groß werden lässt. Davon weicht er auch jetzt nicht ab: „Ich musste soeben meinen Trade mit IRobot mit einem Verlust von ca. 13% beenden. Meine maximale Verlusttoleranz wurde erreicht“. Kurz vor der aktuellen Korrektur hatte der Trader ein neues Allzeithoch erreicht, gleichzeitig aber vor zu hohen Erwartungen gewarnt: „Seit dem Start im Mai 2014 konnte sich das wikifolio verdreifachen. Die durchschnittliche Rendite liegt nach aktuellem Stand bei ca. 21% pro Jahr. Ich bin mit dieser Entwicklung sehr zufrieden. Mir ist aber auch bewusst, dass wir diese tolle Entwicklung einer sehr schönen Börsenzeit zu verdanken haben. Es kommen auch wieder Zeiten, in denen es darum gehen wird, möglichst wenig Geld zu verlieren. Das sollte jedem bewusst sein“. Auch solch realistische Einschätzungen zeichnen gute Trader aus!

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