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Draghi pusht die Aktienmärkte

Bis heute Morgen um 10 Uhr sah es so aus, als hätte die an den Aktienmärkten agierenden Händler im Vorfeld der morgigen Fed-Sitzung in den USA der Mut verlassen. Seit dem Zwischenhoch des DAX bei 12 227 Punkten vor exakt einer Woche waren die Kurse sukzessiv abgebröckelt. Kurz nach dem heutigen Handelsstart witterten die Bären dann wohl ihre große Chance.

Innerhalb von nur gut 20 Minuten drückten sie den DAX um 100 Punkte auf unter 11 990 Zähler. Nur knapp darunter verläuft aktuell die zudem weiter steigende 65 Tage-Linie. Ein Unterschreiten dieses Gleitenden Durchschnitts hätte unseren GDL-Indikator auf drei Punkte fallen lassen. Eine Veränderung der Positionierung auf „Flat“ wäre damit näher gerückt. Dafür hätte der DAX „nur“ noch unter den 260 Tage-Durchschnitt rutschen müssen, der aktuell bei 11 825 Punkten verläuft.

Dass es danach nun überhaupt nicht mehr aussieht, haben wir Mario Draghi zu verdanken. Der löste heute Vormittag nämlich ein kleines Kursfeuerwerk an den Aktienmärkten aus. Bei der Tagung der Europäischen Zentralbank (EZB) betonte der EZB-Präsident die Bereitschaft, die Geldpolitik falls erforderlich entschlossen zu lockern. Das QE-Programm sei noch lange nicht am Limit. Wenn sich das aktuelle Umfeld nicht großartig verändert, könnte also schon bald die nächste Liquiditätswelle kommen und die Kurse pushen. Der DAX sprang vor lauter Vorfreude direkt mal um 200 Punkte auf 12 185 Punkte nach oben und konnte das Plus danach weiter ausbauen. Erst bei 12 310 Punkten (Hoch des Abwärtstrends) kam es zu Gewinnmitnahmen. Der nächste charttechnische Widerstand liegt nun im Bereich des Jahreshochs bei ca. 12 436 Punkten. Natürlich kann sich durch die Sitzung der amerikanischen Notenbank morgen Abend auch alles wieder ändern. Bleiben uns hier große negative Überraschungen erspart, dürfte die genannte Marke aber sogar schneller als erwartet erreicht und sogar überschritten werden.

Denn gerade mit Blick auf die laufende Verfallswoche haben solche Entwicklungen immer das Potenzial, eine richtig starke Bewegung nach oben auszulösen. Am Freitag ist der zweite der jährlich insgesamt vier großen Verfallstage an den Terminbörsen und nicht wenige Short-Spekulanten dürften sich heute Morgen in Erwartung weiter fallender Kurse neu positioniert haben. Diese Leerverkäufer müssen sich bei einer Fortsetzung des Auswärtstrends beim DAX irgendwann in den kommenden Tagen zwangsläufig eindecken. Und durch diese Eindeckungs-Käufe dürfte die Rally noch stärker befeuert werden. Wir würden bei unseren beiden wikifolios durch die seit ca. zwei Wochen bestehende „einfach Long“-Positionierung im DAX natürlich davon profitieren. Der GDL-Indikator gibt wie erwähnt grünes Licht und von Seiten des Euwax Sentiments (mit plus 2,20 Punkten aktuell in der neutralen Zone) kommen derzeit zumindest keine relevanten Ausstiegssignale.

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