Vossloh testet die Unterstützung
Der Bahntechnikkonzern Vossloh befindet sich mitten in einer Phase der Umstrukturierung. Ende des vergangenen Jahres beschloss der Vorstand, sich voll und ganz auf das Geschäft mit der Bahninfrastruktur zu fokussieren.
In diesem Zusammenhang soll der aus drei Geschäftsfeldern bestehende Bereich Transportation komplett verkauft werden. Erste Erfolge wurden dabei Anfang dieses Monats erzielt, indem die schweizerische Stadler Rail für 48 Mio. Euro das Segment Rail Vehicles (inklusive der Verbindlichkeiten der Vossloh AG gegenüber diesem Bereich in Höhe von 124 Mio. Euro) übernahm. Analysten bewerten diesen Deal als „wichtiger Meilenstein beim Konzernumbau“ und rechnen damit, dass die anderen beiden Segmente bis spätestens 2017 ebenfalls an den Mann gebracht werden.
Zufriedenstellend verliefen auch die ersten neun Monate dieses Jahres, weshalb die Prognosen erneut bestätigt wurden. Der Umsatz aus fortgeführten Aktivitäten soll 2015 zwischen 1,13 und 1,16 Mrd. Euro betragen, bei der EBIT-Marge wird ein Wert von 3 bis 4% erwartet. Bis 2017 soll diese Gewinnmarge auf 5 bis 6% steigen.
Deutlich spannender als das alles ist aktuell aber die Aktionärsstruktur des SDAX-Wertes. Wie die Kollegen der PLATOW Börse Anfang des Monats bereits erläuterten, spekulieren Börsianer auf ein Übernahmeangebot des Autozulieferers Knorr Bremse. Dessen Gesellschafter Heinz-Hermann Thiele ist gleichzeitig auch Aufsichtsratsvorsitzender von Vossloh und besitzt über ein Beteiligungskonstrukt mittlerweile über 40% der Anteile. Bereits im Frühjahr hatte der Milliardär den restlichen Aktionären ein Angebot vorgelegt, das aber wegen eines zu geringen Preises (48,50 Euro) auf Ablehnung stieß. Seitdem hat Thiele seine Beteiligung weiter aufgestockt. Dass sich die Aktie im Herbst auf hohem Niveau extrem robust präsentierte, lässt darauf schließen, dass hier erneut größere Kauforders am Markt waren.
In den vergangenen Tagen setzte dann aber doch die aus charttechnischer Sicht längst überfällige Korrektur ein. Dabei fiel die Aktie im Tief auf rund 60 Euro zurück und testete damit das alte Hoch des großen (grün) Aufwärtstrends. Beim mittleren (rot) Aufwärtstrend kam es sogar zur Vollkorrektur mit „Piekser“. Da der Kurs im Anschluss wieder nach oben drehte, könnte es sich hierbei um einen klassischen Fehlausbruch nach unten handeln. Genau darauf wollen wir spekulieren, indem wir versuchen, bis maximal 63 Euro eine Long-Spekulation aufzubauen. Diese würden wir dann mit einem engen Stoppkurs bei rund 59 Euro absichern. Obwohl wir bei dem Limit ganz bewusst etwas Luft nach oben gelassen haben, eröffnete die nicht allzu liquide Aktie heute Morgen knapp darüber. Die Order wurde daher noch nicht ausgeführt und bleibt zunächst bis Ultimo im Markt. Der für diesen Trade ausgewählte Mini Bull Future der HypoVereinsbank (Basispreis: 42,672 Euro: Knock-Out-Marke: 45,80 Euro) hat aktuell einen Hebel von 3,1. Wir riskieren bis zu 0,76% unseres Tradingkapitals.
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