Viele neue Jahres- und Allzeithochs

Mit einem Plus von 1,2% ggü. der Vorwoche ist unser Dachwikifolio nahe an das Allzeithoch bei 124,60 Euro herangerückt. Die Performance im laufenden Jahr beträgt aktuell 17,9%. Erreicht wurde das bei einem maximalen Drawdown von lediglich 5,4%. Der DAX hat im bisherigen Jahresverlauf ein noch Plus von rund 26% generiert.

Der größte währenddessen erlittene Kursrückgang fiel mit 9,6% aber auch fast doppelt so hoch aus. Seit dem Start unseres Dachwikifolios im November 2015 gelang uns bei einem Maximum Drawdown von 16,7% ein Kursanstieg von rund 24%. Der DAX wiederum musste bei einem Plus von „nur“ gut 17% temporäre Verluste von bis zu 23,4% hinnehmen. Unter dem Strich haben wir also bei einem geringeren Risiko mehr Geld verdient. Gleich mehrere unserer Depotwerte sind in den vergangenen Tagen auf neue Jahres- oder sogar Rekordhochs geklettert. Dazu zählt zum Beispiel das wikifolio Growth Investing Europa + USA von Thomas Zeltner. Hier ging es auf Wochensicht um 1,8% nach oben, wodurch die Performance seit dem Jahreswechsel auf 32% gestiegen ist.

Seit der Eröffnung des Musterdepots im Mai 2014 verbucht der Trader eine durchschnittliche Performance von 19,3% pro Jahr. In der Summe kommt er dadurch auf ein Plus von 168%. Der maximale Verlust konnte während der mehr als 5 ½ Jahre auf 17,3% begrenzt werden. Eine reife Leistung!Zeltner setzt bei seinem Portfolio auf eine überschaubare Anzahl (aktuell zehn Depotwerte) an „Wachstumsaktien mit hohen Ertragschancen“. Bei der Auswahl der Depotwerte orientiert er sich an der CANSLIM-Methode von William O‘Neil. Hier wird auf Faktoren wie hohe Gewinnzuwächse, Marktführerschaft oder innovative Produktideen geachtet. Der Trader kombiniert das mit Aspekten der Charttechnik (beim Einstieg) sowie einem klar festgelegten Risikomanagement. Wie das in der Praxis aussieht, wollen wir am Beispiel zweier Aktien veranschaulichen, die in der vergangenen Woche jeweils sehr gute Quartalszahlen vorgelegt haben und zu diesem Zeitpunkt Bestandteil des wikifolios waren.

Bei Lululemon Athletica, einem kanadischen Einzelhändler für Sportbekleidung, zog der Trader am Freitag die Reißleine: „Heute habe ich die Lululemon-Aktie mit einem Gewinn von 53% verkauft. Es war ein schöner entspannter Trade, den ich jetzt heute beendet habe. Warum verkaufe ich gerade jetzt? Lululemon hat diese Woche aus meiner Sicht wieder sehr gute Quartalszahlen vermeldet. Das Umsatzwachstum betrug 23%. Der Gewinn pro Aktie konnte von 0,71 auf 0,96 US-Dollar gesteigert werden. Der Aktienkurs reagierte aber bisher eher negativ auf die Zahlen, da die Börsianer wohl mit einem besseren Ausblick gerechnet haben. Aufgrund der schwachen Reaktion auf die aus meiner Sicht sehr guten Zahlen wollte ich die Trading-Gewinne in Höhe von 53% mitnehmen. Die zukünftigen Erwartungen scheinen mir hier recht hoch zu sein. Der Kurs ist hervorragend gelaufen. Ich bin erstmal raus“.

Ganz anders fiel seine Reaktion bei der Aktie von Adobe aus, einem seiner Depot-Schwergewichte: „Aus meiner Sicht waren die Zahlen sehr stark. Der Analystenkonsens konnte übertroffen werden. Der Umsatz konnte um 21% auf 2,99 Mrd. USD gesteigert werden (erwartet wurden 2,97 Mrd. USD). Auch der Gewinn je Aktie lag mit 2,29 USD leicht über den Erwartungen von 2,26 USD. Allerdings lag der Ausblick für Umsatz und Gewinn in 2020 minimal unter den Konsensschätzungen. Die Adobe-Aktie zeigt sich in den letzten Wochen sehr stark und notiert unmittelbar am Allzeit-Hoch. Die Wachstumsstory ist intakt. Ich bleibe dabei“. Obwohl er die Zahlen bei beiden Unternehmen als sehr gut interpretiert, reagiert der Trader komplett unterschiedlich. Diese Flexibilität und vor allem die Demut vor dem was der Markt aus den vorhandenen Informationen macht, zeichnen gute Trader aus. Wir bleiben hier auf jeden Fall weiter investiert!