E.ON findet einen zweiten Boden

"Die Stimmung rund um die deutschen Stromversorger ist unverändert schlecht. Die E.ON-Aktie wurde in den vergangenen Tagen von der Citigroup, UBS und Société Générale jeweils mit „Sell“ eingestuft. Die Kursziele von einmal 11,50 Euro und zweimal 10,50 Euro liegen noch unter den im vergangenen Jahr markierten Tiefs. Begründet werden die Einstufungen u. a. mit schwachen Aussichten für Gewinne und Dividenden, einem schwer vorhersagbaren Wachstum außerhalb Europas oder einem sehr begrenzten bilanziellen Spielraum für Investitionen. Demgegenüber steht eine Anhebung des Kursziels durch HSBC auf 14 Euro, wobei ausdrücklich die „finanzielle Flexibilität“ gelobt wird. Schon zu Jahresbeginn gab es zudem eine Studie von Goldman Sachs, die mit Blick auf die Schließung unrentabler Kraftwerke steigende Strompreise erwarten und E.ON wegen der „klar unterdurchschnittlichen Bewertung trotz einer soliden Bilanz und starker Ergebnisperspektiven“ mit Kursziel 19 Euro als klaren Kauf empfehlen. Hier zeigt sich, wie schwer die Zukunft des mitten in der Umstrukturierung steckenden Konzerns einzuschätzen ist."

Wir orientieren uns zumindest bei der kurzfristigen Betrachtung der Aktienkursentwicklung daher vor allem an dem, was an der Börse selbst passiert. Das Verhalten der für den Kursverlauf letztendlich entscheidenden Marktteilnehmer lässt sich gut am Chartbild der Aktie ablesen. Im vergangenen Jahr war E.ON zwar klarer Underperformer im DAX, der Kurs konnte sich nach dem vorherigen Absturz aber zumindest stabilisieren. Bei rund 12 Euro wurde im Sommer ein Boden gebildet, auf den im Herbst dann der erste wirklich nachhaltige Anstieg folgte. Während der anschließenden Konsolidierung entwickelte sich bei knapp 13 Euro eine weitere tragfähige Unterstützung. Der erneute Test dieser Marke zu Jahresbeginn verlief trotz schwachem Start und der zuletzt eher negativen Analystenstudien erfolgreich. Am Dienstag kam es von dieser Basis aus zu starken Käufen, welche die Aktie bis auf 13,50 Euro zogen. Zur Wochenmitte ging es weiter bis auf knapp 13,90 Euro, bevor Gewinnmitnahmen einsetzten. Wir sehen trotzdem gute Chancen, dass sich der Aufschwung zumindest kurzfristig fortsetzt. Erstes Ziel ist der nächste markante Widerstand bei gut 14,20 Euro. Kann auch diese Hürde genommen werden, etabliert sich ein erster kleiner Aufwärtstrend, was extrem positiv zu werten wäre.

So weit sind wir aber noch nicht, weshalb wir bei unserem geplanten Long-Trade auch nicht explizit auf mittel- oder gar langfristig steigende Kurse, sondern erst einmal „nur“ auf eine kurzfristige Fortsetzung des Aufschwungs setzen. Im Bereich des angesprochenen Widerstands werden wir anhand des Verhaltens der Aktie dann entscheiden, wie wir hier weiter verfahren. Ein aktiver Verkauf ist dabei ebenso möglich wie ein aggressives Stopp-Nachziehen oder natürlich auch ein „Laufen lassen“ der Position. Zuvor muss unser bei 13,40 Euro platziertes Kauflimit aber erst aufgehen. Der Stoppkurs kommt dann auf rund 12,90 Euro. Der Unlimited Turbo Bull (Basispreis: 11,32; Knock-out-Marke: 11,82 Euro) der Commerzbank hat auf dem Niveau unseres Einstiegslimits einen Hebel von 6,4. Wir riskieren 0,73% des Tradingkapitals.

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