„Aussie“-Dollar im freien Fall

"Noch zu Wochenbeginn meldeten die Agenturen, dass der „Aussie“ von der gestiegenen Immobilienkreditvergabe in Australien gestützt würde. Der Austral-Dollar (AUD) stieg am Montag dann auch tatsächlich auf fast 0,91 US-Dollar (USD), den höchsten Stand seit knapp fünf Wochen. Nicht wenige Anleger werden hier auf eine mittelfristige Fortsetzung des Anstiegs spekuliert haben. Schließlich sah es zu diesem Zeitpunkt danach aus, als könne der AUD sein im August markiertes Tief bei rund 0,885 USD erneut erfolgreich verteidigen. Mitte Dezember war dieses Niveau noch einmal erreicht und nicht mehr nachhaltig unterschritten worden. Dann kamen Freitag und Montag zwei richtig starke Tage, die sich im Nachhinein aber womöglich als Bullenfalle herausstellen werden. Denn seit Dienstag geht es mit dem „Aussie“ steil bergab. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag sorgten die australischen Arbeitsmarktdaten noch für eine Beschleunigung der Talfahrt, so dass bei knapp 0,88 USD der niedrigste Stand seit August 2010 erreicht wurde."

Die jüngste Dynamik der Abwärtsbewegung und die Tatsache, dass knapp unter den alten Tiefs zahlreiche Stoppkurse liegen dürften, sprechen eindeutig für weiter fallende Kurse. Hinzu kommt, dass die meisten Anleger Umfragen zufolge bullish für den „Aussie“ sind (Kontraindikator), was ohne Zweifel an dem vermeintlichen Doppel-Tief liegt. Sollte sich der erfolgte Ausbruch nach unten als nachhaltig erweisen, wäre diese charttechnische Formation jedoch Geschichte. Auffällig ist auch, dass anders als im Sommer im Bereich des Tiefs kein wirklicher Kaufdruck entstand. Die Bastion bei 0,885 USD hat scheinbar ihre Wirkung verloren.

Obwohl am Donnerstagmorgen die Gefahr eines Fehlausbruchs auf Tagesbasis natürlich noch nicht gebannt war, haben wir frühzeitig eine trendkonforme Short-Spekulation auf den AUD-USD-Kurs eröffnet. Das „Risiko“, dass die Abwärtsbewegung unter den genannten Umständen im Tagesverlauf weitergeht und damit kein vernünftiger Einstieg mehr möglich ist, hat uns zu diesem eher ungewöhnlichen Schritt veranlasst. Zum Zuge gekommen sind wir um kurz nach 9 Uhr bei einem Wechselkurs von rund 0,88 USD, der Stoppkurs liegt bei ca. 0,891 USD. Knapp darüber begann am Donnerstagmorgen der steile Rückgang. Der Abstand zum Stopp ist also nicht sehr groß, was das Risiko eines schnellen Verlustes entsprechend erhöht. Die Chance auf eine starke Bewegung und damit recht hohe Gewinne rechtfertigt dieses Vorgehen aber. Zudem arbeiten wir ganz bewusst mit einem unterdurchschnittlich hohen rechnerischen Verlustrisiko von nur 0,52% des Kapitals. Als Depotanteil empfehlen wir dazu passend einen Wert von 5,1%.

Wir werden bei diesem Trade die Bewegung nach unten handeln und bei Bedarf auch entsprechend schnell den Stoppkurs anpassen. Der Mini Short Future von Vontobel hebelt die Kursbewegungen des Währungspaares seit unserer Depotaufnahme mit dem Faktor 8,9. Das ist für eine Spekulation am Devisenmarkt eher moderat, weshalb sich die prozentualen Kursveränderungen des Scheins auch im Rahmen halten dürften. Genau aus diesem Grund fällt der empfohlene Depotanteil im Gegenzug aber vergleichsweise hoch aus. Wir hätten ebenso gut einen deutlich höheren Hebel wählen und dafür im Gegenzug einen geringeren Depotanteil empfehlen können. Unter dem Strich ist das alles aber mehr oder weniger egal, weil es letztendlich vor allem auf das rechnerische Verlustrisiko ankommt, welches Sie bei dieser Spekulation eingehen. Und das ist wie gesagt mit 0,52% des Kapitals überschaubar. Im Zweifel wählen wir immer einen etwas geringeren Hebel und damit einen rein optisch (!) „teureren“ Schein, weil hier der prozentuale Spread und damit Ihre Kosten grundsätzlich einfach geringer sind. Der Basispreis des Vontobel-Zertifikats liegt bei 0,9790 USD, die Knock-out-Marke bei 0,9669 USD. Bei der Preisberechnung sollten Sie zudem berücksichtigen, dass auch der Wechselkurs des Euro zum USD eine Rolle spielt.

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