Evonik korrigiert Aufwärtstrend

Erinnerungen an den Spezialchemiekonzern Evonik wecken in unserer Redaktion gemischte Gefühle. Im Mai 2016 hatten wir bei Kursen von 26,50 Euro einen Long-Trade auf die Aktie eröffnet und damit einen richtig guten Zeitpunkt erwischt. Zeitweise lagen wir hier deutlich im Plus. Das bei 31 Euro platzierte Teil-Verkaufslimit, das tatsächlich erreicht worden wäre, haben wir dann auf Grund der Marktlage aber wieder gestrichen, was sich im Nachhinein als Fehler herausstellte. Anfang November wurde der Trade nach einer stärkeren Korrektur der Aktie mit einem (viel zu) kleinen Gewinn ausgestoppt.

Im Anschluss daran hat sich durch den erneuten Kursanstieg ein kleiner (lila) Aufwärtstrend etabliert, dessen Hoch aktuell bei gut 31,70 Euro liegt. Zwar ist der Widerstand bei 31 Euro noch nicht nachhaltig überwunden worden. Mit jedem weiteren Test steigt aber die Wahrscheinlichkeit eines Durchbruchs. Ausgebremst wurde die Aktie in den vergangenen zwei Wochen von mehreren eher verhaltenen Analystenkommentaren. Anfang März hatte das Unternehmen seine Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr präsentiert und dabei das obere Ende der selbst aufgestellten Prognosespanne erreicht. Dennoch gab es bei Umsatz und EBITDA einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Kritisch wird von den Banken der anhaltende Preisdruck im Methionin-Geschäft (Grundprodukt für Tierernährung) gesehen. Allerdings ist der Anteil dieses Segments am EBITDA des Konzerns von in der Spitze 40% auf aktuell nur noch 10-15% gesunken. Zudem deutet sich eine Preisstabilisierung an.
Dennoch will der designierte Vorstandschef Christian Kullmann die Abhängigkeit von dem Geschäft mit Tierfutterzusätzen weiter reduzieren. Darüber hinaus will er Evonik zum „besten Spezialchemiekonzern der Welt“ machen. Diesem Ziel müssen nun Taten folgen. Nach den bereits erfolgten Zukäufen darf in Zukunft mit weiteren Akquisitionen gerechnet werden. Die finanziellen Mittel dafür stehen bereit. Der Ausblick auf das laufende Jahr macht Hoffnung, dass es bei den wichtigsten Unternehmenszahlen wieder aufwärts geht. Das bereinigte EBITDA soll auf 2,2 bis 2,4 Mrd. Euro gesteigert werden. Dazu beitragen sollen vor allem das zugekaufte Spezialadditiv-Geschäft des US-Konzerns Air Products und mittelfristig auch das Silica-Geschäft von JM Huber, wo die Übernahme in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen werden soll.

Die Aktie ist nach Vorlage der Zahlen kurz auf das o. a. Hoch gesprungen, danach aber um rund 9% gefallen. Gestern wurde nun das alte Hoch des kleinen Aufwärtstrends bei rund 29 Euro angelaufen. Auf Grund des neu angelaufenen Aktienrückkaufprogramms (zur Beteiligung der Mitarbeiter) rechnen wir mit einer Fortsetzung dieses Trends. Daher haben wir heute Morgen erneut eine Long-Spekulation eröffnet. Der Stopp liegt bei rund 26,70 Euro und damit unter dem jüngsten Tief des kleinen Aufwärtstrends. Der für diesen Trade ausgewählte Mini Long Future der DZ Bank (Basispreis: 21,539 Euro; Knock-Out Marke: 22,654 Euro) hatte bei Depotaufnahme einen Hebel von 3,8. Wir riskieren gut 1% unseres Tradingkapitals.

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