Diversifikation und klarer Fokus

Wir nutzen den Ablauf des ersten Halbjahres 2018 für einen Überblick. Von den insgesamt rund 1 200 Dachwikifolios ist knapp die Hälfte als Zertifikat investierbar. Nur 73 Dachwikifolios besitzen das Siegel des „Real-Money-Status“, das verliehen wird, wenn ein Trader mindestens 5 000 Euro in „sein“ Zertifikat investiert hat. Für viele Investoren ist das ein wichtiges Zeichen dafür, dass echtes Vertrauen in die angewandte Strategie vorhanden ist. Zudem darf davon ausgegangen werden, dass sich ein Trader intensiv(er) um ein (Dach)wikifolio kümmert, wenn er sein eigenes Geld investiert hat.

Bei den knapp 140 Dachwikifolios mit einem einstelligen Maximum Drawdown rangiert PLATOW Best Trader Selection bei der 12-Monats-Performance mit einem Plus von 4,4% unter den Top-30. Auffällig ist, dass bei vielen der noch besser platzierten Kandidaten das gesamte Kapital auf einige wenige wikifolios verteilt ist. Wir fühlen uns mit unserer relativ breiten, aber auch nicht übertriebenen Streuung (aktuell 18 Positionen) wesentlich wohler. Auch weil wir so verschiedene Anlagestrategien miteinander kombinieren können. Dieser Ansatz scheint nach wie vor auch die Anleger zu überzeugen. Mit einem investierten Kapital von fast 3 Mio. Euro ist PLATOW Best Trader Selection weiterhin das mit Abstand beliebteste aller Dachwikifolios. Und natürlich sind auch wir über unseren verantwortlichen Redakteur hier investiert.

Ein Depotwert, über den wir bislang nur selten berichtet haben, ist das wikifolio Aktien-Werte First von Wilhelm Reuss, das wir vor knapp zwei Jahren aufgenommen haben. Seitdem wurde eine Performance von 48% generiert, was uns einen Depotbeitrag von 2,3% beschert. Damit setzt sich die uns im Vorfeld genannte Erfolgsbilanz („über 20% p. a.-Rendite seit Beginn der Strategie im Jahr 2013) bislang nahtlos fort. Mit einer Performance von fast 70% seit der Emission des wikifolio-Zertifikats im Dezember 2015 wurde der MDAX (+26%) als die vom Trader definierte Benchmark deutlich geschlagen. Selbst das Kursplus des in dieser Phase sehr starken TecDAX (+53%) konnte locker getoppt werden. Gleichzeitig steht beim Maximalverlust wie schon zum Zeitpunkt unseres Einstiegs immer noch ein überschaubarer Wert von 15,9%. Auf Jahressicht hat sich das wikifolio allerdings nur analog zum MDAX und klar schwächer als der TecDAX entwickelt.

Mit einem Depotanteil von gut 6% zählt das wikifolio bei uns zu den leicht überdurchschnittlich gewichteten Kandidaten. Das Ziel des Traders ist eine „langfristig, positive Wertsteigerung ohne extreme Drawdowns“. Dafür sucht er gezielt nach Aktien, die einen mittel- bis langfristig positiven Trend ausweisen, ohne sich dabei nur an der Charttechnik zu orientieren. Stattdessen untersucht er auch sehr gewissenhaft die Geschäftszahlen der Unternehmen. Dabei möchte er u.a. sehen, dass sich die fundamentalen Kennzahlen in der Vergangenheit möglichst stetig verbessert haben.

Das Anlageuniversum hält der Trader bewusst klein, um sich dadurch wirklich detailliert mit den Unternehmen auseinandersetzen zu können. Aufgrund seiner beruflichen Erfahrung verweist Reuss auf eine „tiefere Einsicht in neue Trends wie zum Beispiel die Digitalisierung“, was es ihm seiner Meinung nach ermöglicht, entsprechende Geschäftsmodelle noch besser einschätzen. In dem Portfolio sollten ursprünglich „nie mehr als ca. 10 Portfoliowerte gehalten werden“. Aktuell finden wir allerdings 15 Aktien in dem Musterdepot, das zu gut 80% in Einzelwerten investiert ist (rund 20% Cash).

Ende Juni zog der Trader mal wieder (erfreulich selbstkritisch) Bilanz und erläuterte dabei auch seine aktuelle Strategie: „Im Hinblick auf die saisonal schwachen Sommermonate und den charttechnisch angeschlagenen DAX ist es meiner Meinung nach wichtig eine Cashquote von 20% oder mehr zu halten. Außerdem habe ich das wikifolio mit zwei US-Werten und einigen europäischen Werten breiter diversifiziert. Zusätzlich ist auch ein Wechsel von Small-Caps zu liquiden Large-Caps eine Maßnahme, um in volatilen Marktphasen schnell reagieren zu können. Generell bleibt das Motto ‚geduldig auf neue Chancen warten‘. Von den Crash-Propheten, die immer wieder den großen Auftritt in den Medien suchen, halte ich wenig und erwarte mittelfristig steigende Aktienmärkte“.