Wikifolio

Diesmal bleiben wir länger dabei

Wenn man sich den Chart des wikifolios Trendfolge Long/Short Smallcap seit dem Start in 2013 ansieht, kann man sich schon die Frage stellen, warum ein Investor hier jemals hätte aussteigen sollen. Ein Plus von 122% oder 12,5% p.a. bei einem max. Drawdown von 11,2% sind einfach stark. Zumal es an den Aktienmärkten in dieser Phase mehrfach zu heftigen Rückgängen kam. Als wir das von Stefan Beier betreute wikifolio 2016 nach einigen Monaten Haltedauer in zwei Stufen aus unserem Dachwikifolio entfernt hatten, erfolgte dieser Schritt auch „schweren Herzens“, wie wir damals an dieser Stelle schrieben.

Wir waren zwar davon überzeugt, dass sich der eher defensive und stark fundamentalanalytisch geprägte Ansatz langfristig auszahlen wird, wollten unserem Portfolio zu diesem Zeitpunkt aber „etwas mehr Schwung verleihen“.

Im Nachhinein war das ein Fehler. Zum einen haben die alternativ erworbenen Depotwerte unsere Erwartungen nicht erfüllt und zum anderen hätten wir die erhoffte Dynamik auch mit diesem wikifolio erhalten. Nach unserem Ausstieg wurde innerhalb der folgenden zwölf Monate eine Performance von mehr als 40% erzielt. Das wiederum sorgte nach Ausführungen des Traders erstmals auch für erhöhte Investitionen externer Anleger. Zuvor hatte er das wikifolio überwiegend für sich selbst sowie seine Familie und Freunde geführt. Denen wollte er die Möglichkeit geben, von seiner Expertise zu profitieren, ohne ständig nach „Börsentipps“ gefragt zu werden.

Dass sich das wikifolio während unseres Investments relativ „träge“ entwickelt hatte, lag vor allem an dem konsequenten Money- und Risikomanagement des Traders, dem die Vermeidung von hohen Drawdowns wichtiger ist als die Maximierung von Gewinnen. „Ich bin der felsenfesten Überzeugung, dass eine langfristige Überrendite nur möglich ist, wenn größere Verluste vermieden werden können. Die positive Rendite kommt dann in Zeiten steigender Gesamtmärkte bzw. erfolgreicher Trade-Signale“, hatte Beier damals erläutert.

An seiner Herangehensweise hat sich nichts verändert. Er kombiniert bei der Aktienauswahl einen fundamentalanalytischen Ansatz mit trendfolgenden Überlegungen nach dem Prinzip der relativen Stärke. Die von uns schon vor vier Jahren hervorgehobene „überdurchschnitt hohe fachliche Expertise bei der Bewertung von Unternehmen“ des „sehr gewissenhaft arbeitenden Traders“ resultiert v.a. aus seiner langjährigen Tätigkeit als Wirtschaftsprüfer und Transaktionsberater mit den Schwerpunkten Financial und Commercial Due Diligence im Private-Equity- und Finanzinvestorenumfeld. Zudem war er viele Jahre lang als Hochschullehrer tätig und hat dort zu Themen wie Bilanzanalyse, Corporate Finance, Financial- und Cash-Flow-Modelling oder Entrepreneurship referiert.

Im Gegensatz zu vielen anderen Tradern mit einem solchen Ansatz kauft Beier die Aktien aber nicht automatisch bei einer günstigen Bewertung und einem aussichtsreichen Geschäftsmodell. Investiert wird im großen Stil nur dann, wenn zusätzlich bestimmte charttechnische Voraussetzungen erfüllt werden und auch der Gesamtmarkt positive Signale aussendet. Das ist momentan trotz der jüngsten Erholung noch nicht der Fall, weshalb es zuletzt nur kleinere Trades (vor allem bei potenziellen „Corona-Profiteuren“) gab. Daneben erfolgt immer wieder eine Absicherung über einen zweifach gehebelten ETF auf den Short DAX. Knapp zwei Wochen lang war so eine Position zuletzt mit 9-10% Gewichtung durchgehend im Depot vorhanden, bevor am Montag wegen der anhaltenden Stärke im DAX der Verkauf erfolgte.

Positiv ist auch, dass der eher selten Kommentare veröffentlichende Trader über einen eigenen YouTube-Kanal (https://www.youtube.com/channel/UCLGbbR_k66u5_A_2CVtwjYA) künftig mehr Erläuterungen zu der Herangehensweise in seinem wikifolio geben möchte. Wir werden hier diesmal definitiv länger als nur ein paar Monate dabei bleiben!

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