Dach-wikifolio

Unsere Pläne mit der Rest-Liquidität

Die Erkenntnis, dass sich unser Dachwikifolio in Zeiten stärkerer Aktien-Korrekturen deutlich besser schlägt als der Gesamtmarkt, hat sich nicht nur während des Corona-Crashs verfestigt. Auch in den vergangenen Tagen konnten wir uns wieder über eine vergleichsweise gute Entwicklung freuen. Während der DAX auf Wochensicht 3,1% an Wert einbüßte, stieg der Kurs bei PLATOW Best Trader Selection um 0,1%. Die Outperformance seit dem Start im November 2015 ist dadurch wieder auf 15,6 Prozentpunkte gestiegen.

Guter Plan, schlechte Umsetzung

Zum einem (wenn auch geringen) Teil war natürlich auch unser Cashbestand von derzeit 7,5% des Kapitals für die jüngste relative Stärke verantwortlich. Wir hatten Ende März im Zuge der teilweisen Neuausrichtung des Dachwikifolios etwas Liquidität aufgebaut, die Anfang April nicht komplett neu investiert wurde. Von den fünf als potenzielle Neuzugänge ausgewählten wikifolios waren nur drei direkt aufgenommen worden. Dabei hat es sich jeweils um wikifolios von Tradern gehandelt, die bei ihrer Investitionsquote sehr flexibel agieren. Die beiden anderen Kandidaten setzen auf eine Langfrist-Strategie mit durchgängig hoher Aktienquote. Das war uns nach der zu diesem Zeitpunkt für unseren Geschmack schon weit fortgeschrittenen Erholung an den Märkten ein zu hohes Risiko. Wir wollten für einen Einstieg noch die zweite Korrektur-Welle abwarten, die dann aber lange auf sich warten ließ.

Die Entscheidung, das Markt-Timing ausnahmsweise nicht komplett den Tradern zu überlassen und über eine teilweise Steuerung der Cashquote selbst aktiv zu werden, hat sich im Nachhinein als Fehler erwiesen. Das Warten auf den „perfekten“ Einstieg hat uns letztlich bei beiden wikifolios Performance gekostet. Das ist ärgerlich, auch wenn es sich nur um einen relativ kleinen Depotanteil handelt. Die überdurchschnittlich starke Entwicklung der beiden bislang noch nicht verpflichteten Kandidaten zeigt uns aber auch, dass wir hier zumindest bei der Auswahl den richtigen Riecher hatten.

Der Gaming-Markt boomt stärker denn je

Das wikifolio Videospiele von Mahan Tahvildari hatte zum Höhepunkt der Korrektur ein Viertel seines Wertes eingebüßt, was im Vergleich zum Gesamtmarkt schon relativ gut war. Weil die Gaming-Branche in der Krise sogar als potenzieller Profiteur gehandelt wurde, konnten sich die in dem Portfolio enthaltenen Aktien auch schnell erholen. Die Verluste des wikifolios wurden dadurch komplett wettgemacht und Ende April neue Allzeithochs markiert. Die Hintergründe kommentiert der Trader so: „Da viele Menschen zuhause sind, wird auch deutlich mehr gespielt. Insbesondere Schüler und Studenten, die Hauptkundenzielgruppen, haben nun vermehrt Zeit, ihre Freizeit mit dem Controller, der Maus oder der VR-Brille zu verbringen. Jeden Abend ist man Zeuge dieser Entwicklung, denn die Spielerzahlen online schießen in die Höhe. Matches, bei denen man teilweise Minuten auf passende Spieler warten muss, benötigen nun wenige Sekunden bis zum Start. Die Lobbys sind gut gefüllt und es wird nicht langweilig“.

„Die jüngste Kaufpanik war ungesund“

Das wikifolio High-Tech Stock Picking von Stefan Waldhauser ist während des Crashs um 37% eingebrochen, konnte sich seitdem aber um 50% erholen. Der Technologie-Insider ist mit dieser Entwicklung dennoch wirklich nicht zufrieden, weil ihm das Tempo der „Normalisierung“ an den Börsen deutlich zu hoch erscheint: „Diese Erholung verlief im Rahmen einer regelrechten Kaufpanik und damit ungesund schnell. Unerfahrene Privatanleger wiegen sich nun noch mehr in Sicherheit und glauben, auf jeden Kurssturz müsse eine schnelle Erholung folgen. Die derzeitige Rallye ist auch an den Technologiemärkten nicht überall von der Entwicklung der realen Unternehmenswerte unterfüttert. Etliche Kurse sind schon wieder viel zu schnell gestiegen. Ich könnte mir vorstellen, dass uns im Laufe des Jahres noch ein weiteres Börsenbeben bevorsteht. Darauf will ich nicht nur mental, sondern auch mit einer ordentlichen Cashreserve vorbereitet sein“. Die Investitionsquote in seinem wikifolio hat er deshalb auf ca. 80% reduziert. Trotzdem würde er von einer stärkeren Korrektur damit natürlich nicht gänzlich verschont bleiben.

Nach dem verpassten Einstieg wollten wir den Kursen erst mal nicht mehr hinterherlaufen. Wenn die Notierungen bei den beiden wikifolio jetzt aber korrigieren sollten, werden wir (ggf. gestaffelt) jeweils wie geplant noch zuschlagen.

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